Die Berechenbarkeit des Übersetzens

Die Entwicklung und Verbreitung von Systemen für maschinelles Übersetzen bewirkt massive Transformationsprozesse in der Sprachdienstleistungsbranche. Die 'Maschinisierung' von Translation führt nicht nur zu Umwälzungen innerhalb des Übersetzungsmarktes, sondern stellt uns auch vor die grundlegende Frage: Was ist 'Übersetzen', wenn eine Maschine menschliche Sprache übersetzt? Diese Arbeit widmet sich diesem Problem aus der Perspektive der Translationswissenschaft und der Techniksoziologie. Im Fokus stehen Translationskonzepte in der Computerlinguistik, die aus einer Wechselwirkung zwischen sozialer Konstruktion und technischen Gegebenheiten resultieren. Der Übersetzungsbegriff von Computerlinguist:innen orientiert sich an der Mechanik der Maschine, wodurch ein Spannungsverhältnis mit den Paradigmen der Humantranslation entsteht.

Michael Tieber ist postdoc Universitätsassistent am Institut für theoretische und angewandte Translationswissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz. Als Mitglied der Forschungsgruppe 'Translation und Digitaler Wandel' beschäftigt er sich mit Transformationsprozessen im Übersetzungsbereich, die durch die Digitalisierung hervorgerufen werden. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind die Auswirkungen der maschinellen Übersetzung auf die Humantranslation.

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