Die Bereitschaft Deutschlands zu einer bewaffneten Intervention im Falle Kuwaits 1990/1991, des Kosovo 1999, Afghanistans 2002 und des Irak 2003

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 2.5, Universität St. Gallen (Institut für Politikwissenschaft IPW-HSG), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Spätestens seit dem jüngsten Angriff auf den Irak durch die USA und ihre Alliierten ohne UNO-Mandat macht sich nicht nur in Europa Ernüchterung breit. Ist die friedliche Koexistenz souveräner Staaten überhaupt möglich? Und wenn ja, welche Systeme und Institutionen braucht die Welt dazu? Antworten auf diese grossen Fragen wurden und werden oft gesucht. Auch die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im weiteren Sinne mit dieser Frage. Es soll hier aber eine Konzentration erfolgen auf einen Aspekt bewaffneter Konflikte, der für das Verständnis von Krieg und somit auch von Frieden unabdingbar ist: Die Bereitschaft zur bewaffneten Intervention in internationale Konflikte und deren Einflussfaktoren am Beispiel Deutschland. Es soll in dieser Arbeit eine Antwort auf folgende Frage gesucht werden: Wie kann das Zustandekommen der unterschiedlichen Bereitschaft Deutschlands zu einer bewaffneten Intervention in vier internationalen Konflikten seit 1990 sowohl anhand der wichtigsten praktischen Einflussfaktoren als auch vor theoretischem Hintergrund erklärt werden? Um die Bereitschaft Deutschlands zu einer bewaffneten Intervention seit 1990 aufzeigen zu können, sollen nach einer groben Skizzierung von Konfliktgeschehen und dem jeweiligen Umfang der deutschen Teilnahme als Grundlage für die weiteren Untersuchungen vorerst die Einflussfaktoren des Verhaltens Deutschlands während der vier Konflikte chronologisch miteinander verglichen werden. Durch eine mit dem Schichtenbau politischer Wirklichkeit im Sinne Patzelts strukturierten Analyse der Einflussfaktoren wird nach Erklärungen für das jeweils zustande gekommene Verhalten gesucht. Es wird also eine Strukturierung der relevanten Einflussfaktoren in Mikro-, Meso- und Makro-Ebene vorgenommen, wobei die Mikro-Ebene für das Verhalten von Individuen und Kleingruppen, die Meso-Ebene für Unternehmen, Organisationen und Institutionen aller Art und die Makro-Ebene für das politische System und seine Einbettung in den internationalen Rahmen stehen. Die Strukturierung der Prozesse anhand Patzelts Schichtenbau politischer Wirklichkeit wird dabei helfen, nichts Wichtiges stillschweigend zu übergehen: Das Absuchen aller Ebenen des Schichtenbaus ermöglicht und erleichtert die Berücksichtigung aller wichtigsten Einflussfaktoren-unabhängig davon, ob sie, wie beispielsweise parlamentarische Debatten, als politische Ereignisse im engeren Sinne bezeichnet werden können oder ob es beispielsweise auch um Ängste der Bevölkerung geht.

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