Die Betrachtung der Fernsehästhetik

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Bauhaus-Universität Weimar (Fakultät Medien), Veranstaltung: Konzepte der Fernsehtheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Mensch', schrieb Alfred Kurella, 'hat als Resultat seiner jahrtausendelangen tätigen Kulturentwicklung ein ästhetisches Vermögen mitbekommen. Dieses ästhetische Vermögen dient ihm in der Praxis bei der Aneignung der Wirklichkeit, beim Erfassen der Lebenswahrheit, man kann wohl sagen, in starker Weise wie das logische Denken!' Gegenwärtig gilt es, die Auffassung vom Gegenstand der Ästhetik und ihrer Ausweitung über die bisher untersuchten Bereiche hinaus neu zu durchdenken, da das ursprüngliche griechische Verständnis von Ästhetik als Lehre von der Wahrnehmung ungeeignet scheint, das gesamte Spektrum der Inhalte zusammenzufassen, die in unserer Zeit in diesem Feld bearbeitet werden. Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Ästhetik im ausgehenden 20./ beginnenden 21. Jahrhundert, begründet auf die Geschichte, Entwicklung und Umwandlung der so genannten 'Philosophie des Schönen' bis heute. Allem vorangestellt ist die Frage, ob man noch immer von einer Ästhetik im eigentlichen Sinne sprechen kann bzw. welche Aufgaben diese heute zu erfüllen hat. Da bisher nur selten in den Medienwissenschaften, der Kunstwissenschaft oder der Philosophie die Rede von Ästhetik oder Stil ist, wenn es um das Fernsehen geht, möchte ich an diesem Beispiel die Veränderung des ästhetischen Begriffs belegen. Dabei geht es darum, 'einige traditionelle [...] Begriffe der Ästhetik im Blick auf das Fernsehen neu zu denken und zu modifizieren'. Die Aussagen beruhen freilich nicht auf der Behauptung, dass es grundsätzlich (k)eine Ästhetik des Fernsehens gibt, sondern vielmehr findet eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik statt, die Genanntes auch immer wieder in Frage stellt. 2. Ästhetik als 'Philosophie des Schönen' Die Ästhetik als selbstständige Wissenschaft ist im 18. Jahrhundert aus der Philosophie heraus entstanden, begründet auf Baumgarten und Kant. Sie beschreibt die Lehre vom stilvollen Schönen und der Erfahrung des Schönen, im engeren Sinne die Lehre vom Kunstschönen und dessen Erfahrung. Spricht man also vom Ästhetischen, ist nicht selten die Rede von einer anderen Bezeichnung 'für die scheinhafte Anwesenheit, für eine auf den Wahrnehmungsvollzug gerichtete Aufmerksamkeit, für eine sinnliche Sinnhaftigkeit und oft schlicht für die Wahrnehmbarkeit einer Sache'.

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