Die Bettelorden im hochmittelalterlichen Böhmen und Mähren (1226-1346)

Peter von Zittau berichtet in der Königsaaler Chronik zum Jahr 1334 von handfesten Streitigkeiten zwischen Bettelbrüdern und Pfarrgeistlichen in Prag. Bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hatten sich Franziskaner und Dominikaner im mittelalterlichen Böhmen und Mähren niedergelassen; seit den 1260er Jahren wurden überdies Niederlassungen der Augustinereremiten errichtet. In den folgenden zwei Jahrhunderten, bis zum Ausbruch der Hussitenkriege, hatten die genannten Bettelorden einen großen, teilweise umstrittenen Einfluss auf die böhmisch-mährische Geschichte und Kultur. Stephan Flemmig trägt den tschechischen, polnischen und deutschsprachigen Forschungsstand zu den mendikantischen Orden im hochmittelalterlichen Böhmen und Mähren zusammen. Er kann so nicht nur einen Überblick über die Geschichte der Mendikanten und ihre Ansiedlung in Böhmen und Mähren geben, sondern auch ihr Verhältnis zu den Landesherren, zum Adel und zu den Städten bestimmen sowie ihr Wirken aufzeigen. Und er arbeitet auf dieser Basis die Vielschichtigkeit des Streites von 1334 heraus.

Stephan Flemmig, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Kunstgeschichte und Biologie in Leipzig und Krakau. Dissertation zur mittelalterlichen Heiligenverehrung, Habilitation zur politischen Verflechtungsgeschichte im spätmittelalterlichen Ostmitteleuropa. Forschungsaufenthalte in Polen, Tschechien, Schweden und Italien. Gegenwärtig ist er Akademischer Rat an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Hagiographie und Kulturtransfer Stephan Flemmig

154,95 €*