Die Beziehung zwischen prosodischer Phrasierung und syntaktischer Struktur in der Produktion und Perzeption

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist unumstritten, dass die Prosodie in vielen Bereichen der Sprachwissenschaft eine Rolle spielt. So konnte z.B. gezeigt werden, dass Prosodie Kindern schon beim Spracherwerb hilft. Kinder machen sich ihr (bereits bei der Geburt teilweise ausgebildetes) Wissen über die Prosodie zunutze, um einen Einstieg in die Grammatik zu finden (Bertschi-Kaufmann et al. 2006). Wie Watson & Gibson (2004) schreiben, ist es aber nicht ganz leicht, die Rolle der Prosodie zu verstehen und zu beschrieben, da sie viele Arten von Informationen übermitteln kann. Sie kann z.B. Informationen über die Diskursstruktur geben und gleichzeitig die syntaktische Struktur eines Satzes anzeigen. In dieser Arbeit wird die Rolle der Prosodie in Bezug auf die Beziehung der prosodischen Phrasierung und der syntaktischen Struktur beschrieben. Im ersten Teil wird diese Beziehung in der Sprachproduktion dargestellt. Watson & Gibson (2004) haben eine Theorie zur Vorhersage prosodischer Grenzen aufgestellt (LHS/RHS boundary (LRB) hypothesis), die sie in zwei Experimenten mit drei weiteren Theorien vergleichen. Die LRB ist zwar eigentlich ein theoretischer Ansatz zur Sprachproduktion, gibt aber auch Hinweise auf die Rolle der Prosodie in der Sprachperzeption. Daher wird im zweiten Teil der Arbeit näher auf die Beziehung zwischen der prosodischen Phrasierung und der syntaktischen Struktur in der Sprachperzeption eingegangen. Watson & Gibson (2005) beschreiben zwei Erklärungsansätze bzw. Hypothesen (Anti-attachment-hypthesis und Domain-hypothesis), die sie in zwei Experimenten testen. Abschließend folgt dann ein Fazit, in dem die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammengefasst werden.