Die Bibelübersetzung Martin Luthers und ihre Bedeutung für die Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Germanistik), Veranstaltung: Sprachgeschichte im Überblick, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Name Martin Luther hat sich unserem Gedächtnis über Jahrhunderte hinweg eingeprägt. Die durch ihn formulierte Kritik an der Kirche und die damit eingeleitete Reformation gehören bis heute zu den bedeutenden Ereignissen deutscher Geschichte. Durch Luthers Übersetzung wurde die Bibel erstmalig allen Bevölkerungsschichten zugänglich, sodass auch die von ihm verwandte Sprache großräumig Verbreitung fand. Die Bedeutung Luthers für die Entwicklung der Schreiblandschaften zur Neuhochdeutschen Schriftsprache unterliegt differenten Forschungsmeinungen. Während Konrad Burdach Luther als ¿Nachzügler¿ der sprachlichen Entwicklung bewertet, ernennt Friedrich Kluge ihn zum ¿Schöpfer¿ der einheitlichen Schriftsprache. Diese konträren Einschätzungen lassen die Vielfältigkeit dieser Thematik erkennen. In dieser Hausarbeit soll der Beitrag Martin Luthers für die Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache näher betrachtet werden. Um seinen Einfluss adäquat beurteilen zu können, wird im folgenden Teil dieser Arbeit zunächst die Situation der deutschen Sprache vor Luthers Wirken dargelegt. Des Weiteren werden die auf Luther wirkenden sprachlichen Einflüsse aufgezeigt, welche für die Bedeutung seines Schaffens aufschlussreich erscheinen. Um Luthers Sprache im Kontext der sprachlichen Entwicklung bewerten zu können, wird eine Untersuchung seines Wortschatzes sowie der Syntax seiner Schriften folgen.