Die Bilanzierung von Pensionsrückstellungen nach IFRS: Die Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten

Im Zuge der deutlichen Steigerung der Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Relevanz der Altersversorgung stetig erhöht. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass Zusagen der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland die meist geforderten Lohn- bzw. Gehaltsnebenleistungen darstellen und die mit der Pensionszusage verbundenen Rückstellungen das Bild von zahlreichen Geschäftsberichten großer deutscher Konzerne prägen. Innerhalb der Rechnungslegung nach IFRS ist die Bilanzierung der betrieblichen Altersvorsorge in dem International Accounting Standard (IAS) 19 geregelt, welcher seit seiner Veröffentlichung mehrfach überarbeitet wurde. Seit 2006 arbeitet das International Accounting Standards Board (IASB) an einer weiteren umfassenden Modifikation des Standards. Dieses Buch beschäftigt sich mit einem der Kernpunkte der aktuellen Umgestaltung in Form der Erfassung der so genannten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste. Diese entstehen, da nach IAS 19 zu Beginn eines Geschäftsjahres die zu erfassende Schuld an Hand von Schätzwerten ermittelt wird. Dabei ist grundsätzlich davon auszugehen, dass am Ende der Berichtsperiode die tatsächliche Höhe der Schuld mit den für diesen Zeitpunkt angenommenen Schätzwerten nicht übereinstimmt. Die so entstehenden Differenzen werden als versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste bezeichnet. Dieses Buch gibt einen Überblick über den Inhalt von IAS 19, um sich darauf aufbauend auf die Bilanzierung von leistungsorientierten Versorgungsplänen zu fokussieren, da im Rahmen ihrer Behandlung die Problematik der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Tragen kommt. Die verschiedenen Wahlrechte zur Erfassung dieser Gewinne und Verluste werden dabei dargestellt und erläutert, wobei auch die Umsetzung der Wahlrechte in der Praxis beleuchtet wird. Darauf aufbauend wird das aktuelle Projekt zur Modifikation von IAS 19 vorgestellt. Dabei stehen die Vorschläge zur Überarbeitung der bilanziellen Behandlung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten im Mittelpunkt. Zuletzt werden die Änderungsvorschläge kritisch gewürdigt und beurteilt.

Alexandra Andersch wurde 1987 in Berlin geboren. Das Bachelorstudium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Steuerrecht und Rechnungslegung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin schloss sie im März 2011 erfolgreich ab. Bereits zu Beginn des Studiums entwickelte die Autorin ein besonderes Interesse an Problemstellungen im Bereich der internationalen Rechnungslegung, welches sie unter anderem während eines Auslandssemesters an der Macquarie University in Sydney, Australien weiter vertiefen konnte. Im Laufe ihres Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen durch eine Werkstudententätigkeit in einem Buchhaltungs- und Steuerbüro und ein mehrmonatiges Praktikum in einer namenhaften Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Diese Tätigkeit motivierte sie, sich einer besonders komplexen Thematik im Bereich der internationalen Rechnungslegung zu widmen: den Pensionsverpflichtungen. Zurzeit baut die Autorin ihre fachlichen Qualifikationen im Rahmen eines Masterstudiums (International Business Administration) an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) weiter aus.