Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933 bis 1945

Mit der wissenschaftlichen Untersuchung der eigenen Geschichte während des Nationalsozialismus im Vorfeld des 100-jährigen Automobiljubiläums gehörte Daimler-Benz 1983 zu einem der ersten Unternehmen, die diesen damals mutigen Schritt in die Öffentlichkeit wagten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung - ergänzt durch erstmals veröffentlichte Dokumente aus dem Daimler-Benz-Archiv - sind immer noch von Bedeutung und erscheinen mit diesem Band in dritter Auflage. Der Vorstoß in wissenschaftliches Neuland hat inzwischen zahlreiche weitere unternehmensgeschichtliche Forschungen zur Zeit des Nationalsozialismus hervorgebracht. Daimler-Benz konnte 1933 als drittgrößtes deutsches Automobilunternehmen wegen Hitlers Verkehrs- und Aufrüstungspolitik die Produktion steigern und wurde zu einem wichtigen Rüstungslieferanten des nationalsozialistischen Regimes. Mit Kriegsausbruch endete die zivile Produktion, die Herstellung von Lastkraftwagen, Panzern und Motoren für Flugzeuge und die Marine standen im Vordergrund. Parallel zum Produktionsausbau wuchs die Zahl der Beschäftigten - seit Kriegsanfang zählten dazu zunehmend Zwangsarbeiter.

Hans Pohl, geb.1953, emeritierter ordentlicher Universitätsprofessor der Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Forschungsschwerpunkte: Unternehmens- und Bankengeschichte.