Die Darstellung des Koreakrieges anhand ausgewählter Artikel aus den Jahren 1950 bis 1953 im Nachrichtenmagazin TIME

Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Communism is the most monstrous cancer which ever attacked humanity, and we shall do our best, however feeble, to combat it at all times and all places.¿ (Henry R. Luce zit. nach Brinkley 410) Der Mann, der die vorstehenden Worte äußerte, war einer der beiden Gründer des Nachrichtenmagazins TIME. Das ab 1923 wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazin, dessen Auflage rasch wuchs, etablierte auf dem US-amerikanischen Markt der Printmedien einen neuen journalistischen Ansatz. Obwohl die unkonventionelle Schreibweise der Autoren auch Spott provozierte, bildete sich eine treue Leserschaft. Im Juni 1950 brach auf der koreanischen Halbinsel ein bewaffneter Konflikt aus, nachdem nordkoreanische Truppen den 38. Breitengrad überschritten hatten. Dieser war im August 1945 als Grenze zwischen der sowjetischen und der US-amerikanischen Besatzungszone festgelegt worden. Bis 1948 hatten sich in beiden Besatzungszonen zwei eigenständige Staaten gebildet; im Norden die Demokratische Volksrepublik Korea unter dem kommunistisch geprägten Machthaber Kim Il-sung und im Süden die Republik Korea unter dem kapitalistisch orientierten Staatschef Rhee Syngman. Diese Teilung sollte eine Spaltung der koreanischen Halbinsel zementieren, die bis zum heutigen Tage besteht. Ab etwa 1947 konnte in den USA eine stark zunehmende Angst vor einer kommunistischen Unterwanderung und einer weltweiten Ausbreitung des Kommunismus beobachtet werden. Diese Angst beeinflusste sowohl die Darstellung kommunistischer Länder in den Erzeugnissen der Presse als auch die Wahrnehmung der Leser in starkem Maße. In den Artikeln des Nachrichtenmagazins TIME aus den Jahren 1950 bis 1953 tritt dies deutlich zu Tage. Anhand dieser Artikel soll untersucht werden, wie die Darstellung des Koreakrieges in TIME aufgebaut war. Die Analyse soll sich dabei auf die Kriegsjahre 1950 bis 1953 beschränken. Da über die Auswirkungen der Berichterstattung in dieser Zeit nur Vermutungen angestellt werden können, bezieht sich die Analyse auf die sprachlichen Mittel, Argumentationsstränge und von TIME dargebotenen Erklärungen zu bestimmten politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Den ersten Teil dieser Arbeit bildet ein Überblick über den historischen Hintergrund jener Jahre und einer Übersicht über die Entwicklung im Norden und Süden der koreanischen Halbinsel bis zur Gründung der beiden selbstständigen Staaten...