Die Darstellung des Wahnsinns in Friedrich Dürrenmatts Roman 'Das Versprechen' und in dem Film 'Es geschah am hellichten Tag'
Autor: | Röder, Jörg |
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EAN: | 9783640430963 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 36 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 22.09.2009 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Seminar: Literatur und Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn in den Veröffentlichungen zu Friedrich Dürrenmatts `Requiem auf den Kriminalroman¿ Das Versprechen von Wahnsinn die Rede ist, dann wird zunächst der Wahnsinn der Hauptfigur, Kommissär Matthäi, thematisiert, der aufgrund der Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen, den Täter eines Mordfalles dingfest zu machen, den Verstand verliert. Die Entwicklung des Protagonisten ist ein Hauptkriterium für den Verfall des klassischen Detektivromans, weswegen Das Versprechen nicht zu Unrecht als Requiem auf den Kriminalroman fungiert. Alle übrigen Figuren werden meist keiner genaueren Analyse unterzogen, obwohl auch sie aufgrund ihrer speziellen Ausgestaltung wesentlich vom Schema des klassischen Detektivromans abweichen und somit dazu beitragen, daß sich Das Versprechen als Requiem herausstellt, was literaturwissenschaftlich gewiß der interessanteste Untersuchungsgegenstand des Romans ist. Betrachtet man die Figuren allerdings ausschließlich unter dem Motiv des Wahnsinns, so läßt sich feststellen, daß abgesehen von der Person des Kommissärs mehrere Anhaltspunkte für Wahnsinn im Roman zu finden sind. Die Darstellung des Wahnsinns als Phänomen als solches ist allerdings gänzlich unmöglich -ein Mensch kann nur dann als wahnsinnig bezeichnet und als Romanfigur ausgestaltet werden, wenn bestimmte Attribute und Verhaltensweisen erkennbar sind, die zu einer entsprechenden Beurteilung führen. Einige Figuren im Versprechen und auch im vorangegangenen Film Es geschah am hellichten Tag sind so dargestellt, daß man sie alle als wahnsinnig bezeichnen würde, wobei sie sich hinsichtlich ihrer Verhaltensweisen im einzelnen wesentlich voneinander unterscheiden und der Wahnsinn bei jedem einzelnen auf völlig individuelle Ursachen zurückzuführen ist. Es lassen sich also anhand der Figuren im Roman wie auch im Film verschiedene Facetten von Wahnsinn aufzeigen, die von Apathie bis zu zügelloser Aggressivität reichen und aus bloßer Triebhaftigkeit, übersteigerter Emotion, Starrsinn oder Schwachsinnigkeit herrühren, was im folgenden noch ausführlich zu behandeln ist.