Die Deutsche Islam Konferenz aus der Perspektive der Mediation

Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,25, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Mediation, Konfliktmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Deutsche Islam Konferenz wurde 2006 vom damaligen Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble als Dialogforum zwischen dem deutschen Staat und der muslimischen Bevölkerung ins Leben gerufen. Ziel war es, die Integration 'des Islams' und der Muslime in die Gesellschaft zu fördern und Probleme zu lösen, die im Zusammenleben entstehen. Die DIK wurde als Paradigmenwechsel in der deutschen Integrationspolitik wahrgenommen und seither fortgeführt. Nichts desto trotz haben in der letzten Phase des Dialogprozesses die Probleme augenscheinlich zugenommen und es gibt verstärkt Medienberichte, die vom 'Scheitern' der DIK berichten. Vor diesem Hintergrund war es Ziel der Arbeit, die Struktur, Arbeitsweise und Ergebnisse der DIK aus der Perspektive der Mediation zu analysieren und zu untersuchen, ob aus dieser Perspektive Ansatzpunkte für eine Optimierung des Formates gewonnen werden können. Zur Untersuchung dieser Frage wurde ein deskriptives, Literatur-zentriertes Forschungsdesign gewählt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden aus der Literatur zur Mediation im öffentlichen Bereich Evaluationskriterien extrahiert und auf die DIK angewandt. Hierbei wurden auch Schwächen des Dialogformats sichtbar, wie beispielsweise die diffuse Zielsetzung die zu einer inadäquaten Teilnehmerauswahl sowie zu einem inadäquaten agenda-setting geführt haben und ein ernsthaftes Defizit an messbarem Outcome bewirkten. Basierend auf dieser Analyse plädiert die Verfasserin dafür die verschiedenen Zieldimensionen der DIK zu trennen und entwickelt das Modell eines Mehrebenen-Dialogprozesses, der extern begleitet wird. Beim Verfassen der Arbeit wurde zudem deutlich, dass die Evaluationskriterien, die für Verfahren im öffentlichen Bereich gültig und anwendbar sind nicht ausreichen, um die DIK umfassend und sachgerecht bewerten zu können. Zudem sind einige Informationen, die für eine faire und tiefenscharfe Analyse notwendig sind, nicht zugänglich, wodurch die Aussagekraft der Evaluation eingeschränkt wird. Dessen ungeachtet sind die Ergebnisse der Evaluation hinreichend präzise, um den Raum für Verbesserungen der DIK zu markieren. Zukünftige Untersuchungen sollten jedoch mit einem stärker empirischen Forschungsdesign arbeiten und die Untersuchungsperspektive zu verändern, dass auch Gedanken aus der internationalen Friedensmediation berücksichtigt werden können.

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