Die Deutsche Jugend des Ostens

Sowohl im Erleben von Flucht und Vertreibung als auch mit Blick auf ihren Integrationsprozess nach 1945 unterschieden sich die jungen Vertriebenen von den Angehörigen der älteren Generationen maßgeblich. Aber auch in sich entsprach die Vertriebenenjugend keineswegs jenem »blassen«, homogenen und assimilierten Gebilde, wie es innerhalb der Forschungslandschaft lange gezeichnet worden war. Vielmehr vermittelt die Auseinandersetzung mit den sozialen, kulturellen und heimatpolitischen Zielsetzungen der Deutschen Jugend des Ostens einen Einblick in die Lebenswelt all jener Angehöriger der jungen Vertriebenengeneration, bei denen sich die genannten Erfahrungen zum Katalysator einer aktiven Kultur- und Interessenpolitik entwickelten, mit der sie lautstark ihren Platz in der deutschen Nachkriegsgeschichte einforderten. As one of the defining factors for the generation of German expellees and their descendants, the history pf the DJO offers unique and more nuanced perspectives on their migration process. In regard to integration, cultural and political endeavors, the 'Deutsche Jugend des Ostens' (DJO) developed extensive concepts to claim its space within post-war Germany. Reaching out to young sympathizers, the DJO fostered the acquisition of cultural, social, and economic capital among the displaced youth. Over the course of its history, the organization's internal decisions, negotiations, and directives have been vividly reflecting the ties and tensions between the parent generation's values on the one hand and the search for autonomous identity and societal change among the displaced youth on the other.

Dr. Anne-Christine Hamel studierte Geschichte und Germanistik in Leipzig. Im Rahmen ihrer Forschungen widmete sie sich der Lebenswelt und dem Organisationswesen der jungen Vertriebenengeneration.

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