'Die Dreigroschenoper' von Bertolt Brecht. Eine sozialtheoretische Analyse von Individualität und Gesellschaft

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Bertolt Brecht im Kontext der Studentenbewegung, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der literaturwissenschaftlichen Forschung zählt Bertolt Brecht unbestritten zu den bedeutendsten Dichtern und Dramatikern des 20. Jahrhunderts. In zahlreichen Werken behandelte er gesellschaftskritische Themen und insbesondere durch das epische Theater sollten soziale und ökonomische Ungerechtigkeit thematisiert werden, um die kontemporären Konflikte transparenter zu machen und das Potential für Veränderungen freizulegen. Als Künstler begründete er das sogenannte epische Theater beziehungsweise das dialektische Theater. Als innovatives Theatergenre sollte der Zuschauer/die Zuschauerin im Gegensatz zur traditionellen Dramaturgie keiner Empathie und damit einhergehenden Katharsis angeregt werden, sondern durch distanzierende Darstellungselemente zum kritischen Hinterfragen und selbstreflexiven Nachdenken. Als literarisches Stilmittel wird der Verfremdungseffekt zum Hauptbestandteil des epischen Theaters, um durch unterschiedliche Methoden bei dem Rezipienten/der Rezipientin jegliche Illusion des Geschehens zu stören. Dies führt zur Irritation der gesellschaftlichen Einstellung und Reflexion der eigenen Position, was sicherlich nicht zuletzt der Intention Brechts entsprach, Potentiale nach politischer Veränderung und/oder gesellschaftlicher Strukturen anzuregen. Eben diese Rezeptionslenkung lässt sich auch an der brechtschen Weiterverarbeitung der berühmten englischen 'Ballad Opera' von John Gay aus dem Jahr 1728 bemerken, die im Folgenden vorgestellt sei.

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