Die EU-Migrationspolitik im Zeichen des demographischen Wandels

Die Europäische Union steuert in eine ungewisse Zukunft. Die Zahl der Unionsbürger schrumpft, da der Nachwuchs ausbleibt. Dabei bildet die Abnahme der Bevölkerungszahl nicht das eigentliche Problem, sondern die Veränderung der Zusammensetzung der europäischen Gesellschaft. Die Lebenserwartung der Unionsbürger steigt Jahr für Jahr an, so dass der Anteil der über 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung rasant zunimmt. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit war der Anteil der Alten an einer Gesellschaft so groß. Das hat verheerende Folgen: die sozialen Sicherungssysteme drohen zusammenzubrechen, da die Zahl der Empfänger steigt, gleichzeitig aber die Zahl der Leistungsträger abnimmt. Der Wirtschaft werden junge Fachkräfte fehlen. Deren Innovationsfähigkeit aber bildet die Grundlage für den Wohlstand der EU. Verliert die EU an Wirtschaftskraft, wird sie auch ihr Gewicht in der Welt verlieren und zu einem Zuschauer des Weltgeschehens degradiert. Eine Lösungsmöglichkeit ist die Zuwanderung von Ausländern, die einen Beitrag dazu leisten könnten, die drohende Vergreisung der europäischen Gesellschaft aufzuhalten. Tatsächlich steht die Bevölkerungsentwicklung der EU diametral zu Entwicklung der Weltbevölkerung. Tagtäglich nimmt die Zahl der Erdenbewohner zu, wobei der Anteil der jungen Bevölkerung sehr hoch ist. Zudem ist das hochentwickelte Europa für viele Migranten ein beliebtes Ziel. Für die EU scheint es somit kein Problem zu sein, dieses Potential durch eine aktive Zuwanderungspolitik für sich zu nutzen. In Wirklichkeit aber bietet die EU nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur legalen Einreise von Migranten. Selbst den Konkurrenzkampf um die hellsten Köpfe dieser Welt, der zwischen den USA, Kanada und Australien entbrannt ist, scheint die EU nicht annehmen zu wollen. Hingegen wird mit viel Geld versucht, die Außengrenzen der EU abzuschotten und Migrationsströme abzureißen. Die Chancen, die die Migration für die Entwicklung der EU bietet, bleiben bislang ungenutzt. Diese Arbeit zeichnet die Entwicklung der europäischen Migrationspolitik nach und bewertet diese. Grundlage dafür ist eine Analyse der Chancen und Risiken, die Migration für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft mit sich bringt. Abschließend werden Ideen vorgestellt, wie die EU ihre Migrationspolitik verbessern kann.

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