Die Ehe im mittelalterlichen Artusroman zwischen Fiktion und Realität

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Hauptseminar 'Sexualität im Mittelalter', Sprache: Deutsch, Abstract: Wie stand es um die Ehe im Mittelalter? Aus welchen Gründen wurde sie geschlossen, welche Arten der Ehe gab es und wie verlief das Eheleben? Diesen Fragen möchte die vorliegende Hausarbeit auf den Grund gehen. Daher wird im Folgenden aufgezeigt, was im 12. und 13. Jahrhundert eine Ehe ausmachte und unter welchen Bedingungen und Gegebenheiten sie geschlossen wurde. Diese Ergebnisse dienen anschließend dem eigentlichen Kern der Arbeit: dem Vergleich der in der zeitgenössischen Literatur beschriebenen und konstruierten Ehe mit der damaligen Realität. Es soll herausgearbeitet werden, ob in der Literatur die Realität wiedergespiegelt wird oder ob darin - und sollte dies der Fall sein, wieso - ein anderes Bild der Ehe gewählt wird. Hartmanns von Aue 'Erec' (etwa 1180 n. Chr.) dient hierfür als Beispiel. Sein Werk gilt als der erste Artusroman in deutscher Sprache. Als Vorlage diente der Roman 'Erec et Enide' von Chrestien de Troyes (etwa 1165 - 1170 n. Chr.). Bevor im Folgenden weiterhin von der Ehe die Rede ist, soll zunächst eine Definition gegeben werden, damit deutlich wird, was man damals darunter in erster Linie verstand. Es werden die Gründe für eine Eheschließung und verschiedene Arten der Ehe angeführt, wie sie in Quellen zu finden sind, um im Hauptteil der Arbeit zu untersuchen, inwiefern sich die Ergebnisse der Quellenuntersuchung im 'Erec' finden.