Die Endzeitvorstellungen der Zoroastrier in iranischen Quellen

Seit nahezu 200 Jahren wird die iranische bzw. zoroastrische Apokalypse erforscht. Sie ist von großer Wichtigkeit für die altiranische Kultur und Religion. Die Hauptquellen dieser Apokalypse sind auf Mittelpersisch niedergelegt und haben ihre endgültige Fassung im ersten islamischen Jahrhundert (9. und 10. Jh.) erhalten. Shahrokh Raeis Untersuchung führt die unterschiedlichen Elemente, Motive und Ansatze, die sich in den apokalyptischen Texten finden lassen, zusammen. Die Texte werden transkribiert und übersetzt, die relevanten apokalyptischen Begriffe werden qualitativ und quantitativ miteinander verglichen. Die Frage nach dem wechselseitigen Einfluss der iranischen Apokalypse auf die jüdisch-christliche ist seit langer Zeit ein wichtiges Thema der Orientforschung. Der Vergleich mittelpersischer Texte gibt hier neuen Erkenntnissen Raum. So ist es beispielsweise von großem Interesse, dass die Weltalterlehre nur im Zand i -Wahman Yasn auftaucht, in anderen Texten aber abwesend ist. Ebenso von Bedeutung ist die ausführliche Darstellung der Auferstehung, die ausschließlich in Wizidagiha i Zadspram vorhanden ist. Mit der Bearbeitung der apokalyptischen Texte und ihrer thematischen Klassifizierung bietet Raei ein umfassendes Bild der zoroastrischen Endzeitvorstellungen.

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