Die Enstehung der Legende von Santiago de Compostela

Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Das christliche Spanien vom 8. bis 12. Jahrhundert ist geprägt durch zahlreiche einschneidende Ereignisse. Zum einen durch die externe Bedrohung des Islams und durch den Zerfall des Westgotenreiches, zum anderen durch die internen Begebenheiten in dieser Epoche. Auf national-politischer Ebene versuchten die nördlichen Königreiche Einfluss zu gewinnen. Auf religiöser Ebene versuchte sich Asturien von Toledo unabhängig zu machen. Das Zentrum des asturischen Königreichs ist in den Picos de Europa anzusiedeln. Unter Pelayo suchten hier Mitglieder der hispano-gotischen Aristokratie Zuflucht vor den eindringenden Muslimen. Diese Zeit wird als die erste Epoche (718-739) des asturischen Königreichs angesehen. Die zweite Epoche (739-757) beginnt mit Alfons I. Er eroberte die Gebiete nördlich der kantabrischen Kordillere und siedelte dort die Mehrheit der christlichen Gemeinden um. Es begann somit eine 'Vermischungsphase' in der die neuen Siedler den Einwohnern dieser Region die hispano-gotischen Lebensweisen weitergaben. Die dritte Phase (791-842) ist geprägt durch die Bildung von ideologischen Konzepten, die den Kampf gegen den muslimischen Eindringling rechtfertigen. Diese Phase liegt in der Regierungszeit Alfons II. Die vierte Phase (850-911) ist geprägt durch die territoriale Ausbreitung des Königreichs unter Ordoño III. und Alfons III., sowie die Verlegung der Hauptstadt nach León und die Entstehung des astur-leónesischen Königreiches. In diese Zeit der Wirren und Bedrohungen fällt die Entdeckung des Grabes des heiligen Jacobus. Mit der Entdeckung dieses Grabes wurde ein Rahmen geschaffen, um verschieden motivierte Handlungen zu rechtfertigen. Ein weiterer entscheidender Faktor für die Entstehung der Jacobuslegende, der sich in den Zwistigkeiten zwischen Asturien und Toledo herauskristallisieren sollte, wird vor allem durch zwei Personen verkörpert. Auf asturischer Seite Beatus von Liébana und auf der anderen Seite Elipand von Toledo. Sie bereiteten in Spanien die Anfänge des Adoptianismusstreites vor, welcher in der Folgezeit über die Iberische Halbinsel hinaus weittragendere Folgen hatte.

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