Die Entnazifizierung in der SBZ unter besonderer Berücksichtigung des Lehrkörpers an Schulen und Universitäten

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Friedrich Meinecke Institut), Veranstaltung: Kulturgeschichte der DDR, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Umgestaltung des Bildungswesens gehörte neben der Bodenreform und der Verstaatlichung der Großindustrie zu den entscheidenden Prozessen der gesellschaftlichen Um- bzw. Neugestaltung der SBZ. Die Entnazifizierung schaffte die Grundlage für die Neugestaltung des Bildungswesens. ¿Es ging nicht nur um den Ersatz fehlender Lehrer, sondern um die Heranbildung einer sozial und politisch grundlegend anders zusammengesetzten Lehrerschaft.¿ Um die Entnazifizierung des Lehrkörpers an den Schulen und Universitäten der SBZ und ihre Folgen nachvollziehen zu können, ist es notwendig die grundlegenden Vorgänge der Entnazifizierung in den einzelnen Besatzungszonen und besonders in der sowjetischen Besatzungszone nachzuzeichnen, auch um ihren Sonderweg deutlich machen zu können. Die Entnazifizierungspolitik in den westlichen Besatzungszonen soll im Vergleich zu derselben in der sowjetischen Besatzungszone dargestellt werden. Es wird dabei mit der US-amerikanischen Besatzungszone begonnen, gefolgt von der britischen und der französischen. Dieses Vorgehen erklärt sich daraus, dass US-amerikanische Maßnahmen meist in den anderen Besatzungszonen übernommen wurden. Der Weg der sowjetischen Besatzungsmacht grenzt sich, auch im Bereich des Bildungswesens, durch eine divergente politische Grundhaltung ab. Um zu zeigen, dass nicht von vornherein eine Spaltung des Deutschlands der Nachkriegszeit geplant war, soll zu Anfang der gemeinsame Weg der Alliierten anhand einiger gemeinsamer und auch durchaus wichtiger und grundlegender Beschlüsse für die weitere Entnazifizierungspolitik, auch im Bildungswesen, nachgezeichnet werden. Nach einer kurzen Zwischenbilanz soll die Entnazifizierung an den Schulen und Hochschulen genauer betrachtet werden. Da in der Sowjetischen Besatzungszone die Entnazifizierung mit einer Umgestaltung der Gesellschaft einherging, kann sie nicht losgelöst von eben diesem Ziel dienenden Maßnahmen betrachtet werden. Diese Maßnahmen, die Neulehrerausbildung und die Schaffung von so genannten Vorstudienanstalten, Gesellschaftswissenschaftlichen und Pädagogischen Fakultäten, sollen ebenfalls Gegenstand dieser Arbeit sein. Bei meinen Ausführungen beschränke ich mich auf den Zeitraum von 1945-1949, also in weitestgehendem Sinne auf die direkte Nachkriegszeit.

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