Die Entnazifizierung in der sowjetischen Besatzungszone (1945-1948)

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,5, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Neuere Geschichte), Veranstaltung: Vergangenheitsbewältigung nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entnazifizierung, die für die SBZ mit dem Ende des Krieges (8. Mai 1945) beginnt und mit der Auflösungen der letzten Berufungskommissionen (10 April 1948) offiziell beendet ist, verläuft nicht geradlinig. Gründe dafür sind, dass die Alliierten oft brutal ihre Entnazifizierungspolitik ändern, um die Irrtümer des Anfang zu korrigieren, oder um von den anderen Alliierten nicht der Kritik unterworfen zu werden (oder einfach um anzugreifen!). Man kann drei Phasen bei der Entnazifizierung in der SBZ unterscheiden, die eigentlich immer gleichzeitig vorhanden sind, und chronologisch aneinander folgen: -Unmittelbar nach dem Krieg, wo die politische Lage noch offen ist, gibt es einen Konsens über die Entnazifizierung. Abrechnung mit dem Nazismus steht im Vordergrund. - Dann ergreifen die kommunistischen Kräfte (KPD/SED und die sowjetische Verwaltung) die Initiative und instrumentalisieren die Entnazifizierung für ihre Machtergreifung -Letztendlich wird die Entnazifizierung ein politisches und vor allem ökonomisches Hindernis und wird daher eingestellt. Ich werde in folgenden die Entnazifizierung in SBZ unter diesen drei führenden Perspektiven untersuchen.