Die Entstehung und Ausformung der bürgerlichen Kleinfamilie

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde), Veranstaltung: Sozialer und kultureller Wandel im 19. und 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Von der Zweckgemeinschaft in den 'Schoß der Familie', so könnte sehr grob die Entwicklung von der großen Haushaltsfamilie zur bürgerlichen Kleinfamilie umrissen werden. Die äußeren Umstände, die ein Gefühl für die Familie als Refugium forcierten, aber auch die Schattenseiten dieser abgeschirmten Innenwelt sollen in dieser Arbeit in erster Linie untersucht werden. Betrachtet man den sozialen und gesellschaftlichen Wandel im 19. Jahrhundert, so dürfen die Veränderungen der Familienstrukturen nicht außer Acht gelassen werden. Gerade dieses Gebiet ist so mit vielen weiteren Wandelerscheinungen direkt oder indirekt verknüpft, daß keine Arbeit über das Thema 'Familie im 19. Jahrhundert' ohne Hinweise auf die Französische Revolution, den ständischen Gesellschaftsaufbau oder die Urbanisierung auskommt, ganz abgesehen von Untersuchungen zu Rollenbildern, Kindererziehung und damit die Vermittlung von gesellschaftlichen Werten, wie sie wiederum Charakteristika einer ganzen Epoche sind. Das Zusammenleben von Menschen fand und findet immer statt, und die Organisation dieses Zusammenlebens gibt oftmals in überzeugender Weise Auskunft über weit größere Zusammenhänge, die den Familienverband als Miniatur einer ganzen Gesellschaft ausmachen. In dieser Arbeit sollen die wichtigsten strukturellen Wandlungen im Familienverband des 19. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der größeren politischen und gesellschaftlichen Veränderungen beleuchtet werden. Von dort aus soll ein Blick in die Vergangenheit zur großen Haushaltsfamilie und in die Zukunft bis zum Familienbegriff der heutigen Zeit nicht vergessen werden, es wird der Fokus aber auf die bürgerliche Kleinfamilie im 19. Jahrhundert gerichtet.