Die Entwicklung der Profession der Sozialen Arbeit unter dem Einfluss von Frauenbewegung und Judenemanzipation

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Universität Trier (Pädagogik), Veranstaltung: Geschichte der Sozialen Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Es ist festzustellen, dass innerhalb der deutschen Frauenbewegung vielfache Initiativen, Projekte und Vereinsgründungen oftmals dem Engagement jüdischer Frauen zu verdanken sind. Dies ist vor allem im Bereich der Sozialen Arbeit der Fall. Auswertungen zeitgenössischer und gegenwärtiger Darstellungen zur Geschichte der Frauenbewegung der Historikerin Irmgard Maya Fassmann belegen, dass insgesamt ca. ein Drittel der führenden Frauenrechtlerinnen jüdischer Abstammung gewesen sind. Diese Hausarbeit möchte daher ausgehend von der Feststellung, dass jüdische Frauen innerhalb der deutschen bürgerlichen Frauenbewegung überdurchschnittlich stark repräsentiert waren, zunächst der Frage nachgehen, wie sich der hohe Anteil jüdischer Frauen innerhalb der frühen sozial ausgerichteten Fürsorge- und Wohlfahrtsorganisationen erklärt. Zudem soll weiter gefragt werden, ob es primär Emanzipationsbestrebungen (im doppelten Sinne: der Frauen und der Jüdinnen) waren, die sie zur Sozialen Arbeit geführt haben? Oder wollten sie vielleicht eher durch soziale Leistungen und 'Assimilation' antisemitischen Tendenzen innerhalb der Gesellschaft entgegenwirken? Welche Rolle spielt dabei die jüdische Religion und Tradition bzw. sind Einflüsse und wenn ja, welche, für die Entwicklungen der Profession innerhalb der Sozialen Arbeit zu verzeichnen? Zur eingehenden Auseinandersetzung mit den Fragestellungen wird ein spezifischer historischer Ausschnitt gewählt: Es sollen die frühesten Verbindungen von Sozialer Arbeit/Sozialpädagogik in Zusammenhang mit der deutschen Frauenbewegung untersucht werden, wie sie in der sog. Fröbelbewegung im 19. Jahrhundert zu Tage treten. Anhand der sozialen Tätigkeiten der jüdisch-bürgerlichen Frauenrechtlerinnen Johanna Goldschmidt, Henriette Goldschmidt und Lina Morgenstern, soll diese 'Verbindung' vor dem Hintergrund der sozialhistorischen Lage der jüdischen Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts auf einen wohlmöglichen jüdischen Einfluss hin untersucht werden.

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