Die Entwicklung einer nationalen Identität am Beispiel Kanadas 1914 bis 1918

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1.3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich zum Ziel zu untersuchen, inwiefern Kanada im Zuge des Ersten Weltkrieges eine nationale Identität entwickeln konnte. Zunächst wird eine Annäherung an den Begriff der nationalen Identität vollzogen. Anschließend wird beurteilt, inwieweit die Entstehung einer nationalen Identität am Beispiel Kanadas verstanden werden kann. Hierfür wird herausgefiltert welche Kriterien formal ausschlaggebend sind, Kanada als Nation zu definieren und ob koloniale Unterschiede festzustellen sind. Anschließend wird die gegenwärtige Problematik einer kanadischen Identität in den Vordergrund gestellt. Gegenstand der Untersuchung sind die von Charles Blattberg aufgestellten Herausforderungen der Forschung für eine einheitliche kanadische Identität. Diese werden auf die aufgestellten Bedingungen nationaler Identität hin untersucht. Eine weitere Überprüfung wird anhand der Schlacht von Vimy durchgeführt, welches als ein identitätsstiftendes und vielfach militärhistorisch untersuchtes Ereignis Kanadas gilt. Die Frage, die geklärt werden soll ist, ob es durch die Teilung in englische und französische Kanadier auch eine Teilung der nationalen Identität der Kanadier als Ganzes gibt. Bis heute gibt es keine allgemein akzeptierte Überlieferung über Kanadas Beteiligung am Ersten Weltkrieg. Die größte verbleibende Lücke ist die Trennung zwischen den Kriegserfahrungen des englischen und französischen Kanadas. Trotz des Interesses und der Bedeutung des Themas ist keine gemeinsame Erzählung des Ersten Weltkriegs in Kanada entstanden. Es lässt sich nicht umgehen, dass sich die in Quebec gelehrte Version des Krieges seit Generationen von der im Rest des Landes häufig akzeptierten Version unterscheidet. So stellt man sich seitdem die Frage, wessen Krieg es tatsächlich war?