Die Eroberung der Antarktis

Die Geschichte vom Wettlauf zum Südpol wurde früher meist als Heldenepos erzählt, das den ruhmreichen Polarforschern gedenkt: Erhard Oeser schaut hinter den Mythos des Heldentums und beleuchtet kritisch die historischen Antarktis-Expeditionen. Denn die Expeditionen von Scott, Amundsen und anderer Polarfahrer waren zwar heldenhaft, hatten jedoch eine Kehrseite: Die 'Helden' nahmen die Zerstörung ihrer Umwelt und den Tod ihrer Mannschaften und Zugtiere billigend in Kauf, um ihre Ziele zu erreichen. Die Folgen dieses Verhaltens waren zwar bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts für das Weltklima wegen der geringen Anzahl der Akteure nur von lokaler Bedeutung. Aber heute weiß man, dass vor allem die Antarktis in hohem Maß das Klima der Erde bestimmt und dass daher selbst minimale Eingriffe des Menschen in dieses sich selbstregulierende System weltweite Konsequenzen haben.

Erhard Oeser, geb. 1938, ist emeritierter Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaften an der Universität Wien und Vorstand des Institutes für Wissenschaftstheorie. Er erhielt 2006 den Eugen Wüster Sonderpreis für Terminologie-Forschung. Seine bisherigen Buchveröffentlichungen bei der wbg: Die Eroberung der Antarktis (2020), Die Angst vor dem Fremden (2015), Geschichte der Hirnforschung (2. Aufl. 2010), Hund und Mensch (3. Aufl. 2009), Die Suche nach der zweiten Erde (2009), Die Jagd zum Nordpol (2008), Katze und Mensch (3. Aufl. 2008), Pferd und Mensch (2007), Das selbstbewusste Gehirn (2006).

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