Die Erweiterung des Marxschen Kapitalbegriffs bei Pierre Bourdieu

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff 'Kapital' stellt einen grundlegenden und zentralen Ausdruck der Wirt-schats- und Gesellschaftswissenschaften dar. Volkswirtschaftlich versteht man unter Kapital die Gesamtheit aller produzierten Produktionsmittel und die dazu nötigen Pro-duktionsfaktoren. Betriebswirtschaftlich meint der Begriff den in der Bilanz eines Un-ternehmens ausgezeichneten Wert des Gesamtvermögens, unterteilt in Eigen- und Fremdkapital. (vgl. Endruweit 1989, S.322) Dies sind nur zwei der möglichen Bedeutungen des Wortes Kapital. Doch nicht nur das Verständnis dieses Wortes ist in unterschiedlichen Theoriebereichen ein anderer. In der Moderne begegnen uns täglich neue Formationen dieses Ausdrucks. Worte, wie Hu-mankapital, wertschöpfendes Kapital und das Kapitalgut Gesundheit, trifft man täglich in Zeitungen und andreren Medien an. Der Begriff des Kapitals stellt sich folglich als sich stetig inhaltlich und formal wandelnder dar. Betrachtet man den Ablauf der dazugehörigen Theoriegeschichte, lassen sich ebenfalls unterschiedliche Akzentuierungen ablesen. Karl Marx beispielsweise macht das Kapital zum Mittelpunkt seines gleichnamigen 1867 erschienen Werks. Pierre Bourdieu greift später diesen zentralen Begriff von Marx auf und erweitert ihn um zwei inhaltliche Fa-cetten. Wie sich genau der Begriff des Kapitals bei Karl Marx darstellt und wie Pierre Bourdieu ihn später versteht und ausweitet, möchte ich in dieser Arbeit darlegen.