Die Europäische Öffentlichkeit im Lichte des Vertrags von Lissabon

Insbesondere seit der Politisierung der Europäischen Union durch den Vertrag von Maastricht wird die Debatte um ein existentes Öffentlichkeitsdefizit der Europäischen Union offen geführt. Während ein Teil der sozialwissenschaftlichen Forschung davon ausgeht, dass eine solche Europäische Öffentlichkeit mangels dafür charakteristischer Indikatoren ¿ wie etwa gemeinsamer Sprache, europäischer Identifikation oder europaweiter Massenmedien ¿ nicht entstehen könne, versuchen neuere Ansätze eine solche ¿ womöglich schon in Ansätzen bestehende ¿ Öffentlichkeit über alternative Theorien zu analysieren (z.B. Trenz 2001, Meyer 2000; Eder 2000; Gerhards 2002). Auch die politischen Akteure der Europäischen Union erkennen mittlerweile die Bedeutung dieser Thematik und versuchen zum Teil schon aktiv, die Konstituierung einer Europäischen Öffentlichkeit zu fördern. Gerade der enge Zusammenhang von Öffentlichkeits- und Demokratiedefizit der Union zeigt, dass die Lösung dieser Fragen potentiell umfassende Auswirkungen auf die europäische Legitimation, Identifikation und somit auf die Zukunft der Europäischen Integration in ihrer Gesamtheit haben kann. Das vorliegende Buch bietet einen Beitrag zur steten Debatte um das Öffentlichkeitsdefizit der Union und erörtert, wie ein solches im Rahmen eines hier ausgeführten theoretischen Konzepts wirksam adressierbar sei.

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