Die Europäische Union - der Garant für Stabilität und Sicherheit im westlichen Balkan?

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 1,7, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaftssysteme in Mittel- und Osteuropa in den Jahren 1989/90 beendete die Rivalität der bipolaren Weltordnung und zog einen Schlussstrich unter den seit vierzig Jahren herrschenden Kalten Krieg. Daraus entstand eine große Chance die tiefe politische und wirtschaftliche Spaltung Europas zu überwinden (Kramer 1998, 1). Die Eingliederung zehn dieser Staaten in die EU, durch die fünfte und größte Erweiterung 2004, war in ihrer Größe und ihrem Ausmaß einzigartig, gar historisch. Die Schwierigkeiten lagen bei dem Transformationsprozess der Beitrittsländer. Durch die fehlenden Erfahrungen mit einem marktwirtschaftlichen System und festen demokratischen Werten, war es nötig verschiedene Hilfsprogramme von Seiten der Union auf die Beine zu stellen. Während sich die reformwilligen MOEL vor allem eine innen- und wirtschaftspolitische Stabilisierung erhofften, drängten die Europäer aus drei Gründen auf eine Osterweiterung (Karakas 2004, 43). Erstens sollte ein Bekenntnis zur Einigkeit Europas abgelegt und zweitens neue Absatzmärkte sowie kostengünstigere Produktionsbedingungen erlangt werden (ebenda, 43). Vor allem aber ging es um eine sicherheitspolitische Stabilisierung Europas. Diese Intention ist auch für den Balkanraum von großer Bedeutung. Der einsetzende Transformationsprozess wurde jedoch zusätzlich durch ethische Konflikte und die damit verbundenen schlimmsten militärischen Auseinandersetzungen auf europäischem Boden seit dem Ende des zweiten Weltkrieges überschattet. In der vorliegenden Arbeit wird als erstes die Balkanregion und Kroatiens Transformationsprozess bis 2000 beschrieben. Als theoretische Grundlage für die weitere Analyse der politischen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen dient dabei das working paper 'EU as an outside anker' von Berglöf. Darauf aufbauend wird analysiert, ob die EU durch die besonderen Bedingungen (Konditionalitäten) wie zum Beispiel die Kopenhagener Kriterien, Wohlstand und Stabilität in Kroatien nach 2000 fördern konnte. Im letzten Abschnitt soll die Entwicklung ab 2000 bis heute beschrieben werden. Die aktuelle Diskussion um den Reformbedarf innerhalb der EU und den Vertrag von Lissabon soll in dieser Arbeit nicht beachtet werden, da der Beitritt Kroatiens die EU-25 Bevölkerung lediglich um 1% und den Output um 0,3% steigen lassen würde (Lejour/Mervar/Verweij 2008, 7).