Die Evangelische Kirche im Sozialismus - Ausgewählte Ereignisse und Persönlichkeiten

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Texte zur Religionssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit ist im Rahmen des Seminars über Religionssoziologie, im vierten Trimester des Pädagogikstudiums entstanden. Die Thematik ist die Kirche im Sozialismus. Es soll anhand von ausgewählten Ereignissen und Personen das Verhältnis von Kirche und Staat dargelegt und zu einem Gesamtüberblick zusammengefasst werden. Um den Sachverhalt differenziert zu erläutern, wird zunächst einen kurzen Überblick über die Beziehung der Kirche zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands gegeben. Für diese einleitenden Worte dienen im Schwerpunkt die Werke von Kremser (1993) und von Pollack (1994). Diese Literatur stellt die gesamte Entwicklung der Kirche in der Deutschen Demokratischen Republik dar, sodass ein kurzer, jedoch zugleich prägnanter Eindruck gewonnen werden kann. Die Wahl dieses Themas begründet sich in der abwechslungsreichen und spannenden Entwicklung des evangelischen Glaubens in der DDR. Das Spannungsfeld der Auseinandersetzung zwischen Kirchenvertretern und der SED-Führung bietet ein breites Diskussionsspektrum. Mit den ausgewählten Ereignissen soll nicht die komplette Zeitspanne von der Entstehung der DDR bis zur Wiedervereinigung abgedeckt werden. Vielmehr werden bewusst solche Höhepunkte erläutert, deren Auswirkungen in besonderem Maße im gesamten Entwicklungsprozess zur Geltung kommen. Die Gespräche mehrerer Kirchenvertreter mit dem 1958 amtierenden Ministerpräsidenten Otto Grotewohl waren die ersten, in denen der Schwerpunkt nicht im Streit um die Jugendweihe und den Religionsunterricht lag. Davon unberührt konzentrierte man sich auf eine wesentlich globalere Annäherung und einigte sich beispielsweise auf das Anerkennen des Sozialismus in der Gesellschaft seitens der Kirche. Ein einziges Mal traf der Vorstand der Konferenz der Kirchenleitungen der DDR mit Erich Honecker, dem Vorsitzenden des Staatsrats der DDR, zusammen. Die Ergebnisse des Spitzengespräches zwischen der evangelischen Kirche und Honecker im Jahr 1978, brachten auf einigen Feldern kirchlicher Arbeit gewisse Erleichterungen. Doch es gab bereits zu dieser Zeit zahlreiche kritische Stimmen, die eine zu starke Annäherung an die sozialistische Staatsmacht befürchteten. Die damals zugesicherte Gleichbehandlung und Gleichachtung aller Bürger - nach der DDR-Verfassung eine Selbstverständlichkeit - wurde weiterhin ständig verletzt. [...]

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