Die Familienwerft

Im Konzept der Familienwerft sind die Entwicklungen von wirtschaftlichem Betrieb und Familie untrennbar miteinander verknüpft. Zentral sind folglich Aspekte von Generationenwechsel und Nachfolge, die aus kulturanthropologischer Perspektive betrachtet werden. Indem die Autorin nach familiären Strategien der Kontinuitätssicherung fragt, analysiert sie zugleich die Sozialisation der heutigen Werftchefs im Kontext des Familienunternehmens und die hier wirksamen Strukturen des spezifischen Werftmilieus. Dabei werden werft- und familiengebundene Traditionen beleuchtet und so Kontinuitätslinien und Wandlungsprozesse nachgezeichnet. Ziel ist die Offenlegung der hinter den sichtbaren Abläufen stehenden Logik der Familienwerft und die Erforschung des soziokulturellen Kontextes, der die Mentalität der Werftfamilien prägt.
Als Quellenmaterial dienen neben Interviews mit den Werftchefs Unternehmens- und Familienchroniken sowie Videomaterial und Zeitschriftenberichte. Im Fokus stehen die Meyer Werft (Papenburg), die Abeking & Rasmussen Werft (Bremen), die Böbs-Werft (Travemünde) und die Heinrich Harbisch Werft (Duisburg).


Dr. Oliwia Murawska ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster tätig. Nach dem Studium der Volkskunde, Wirtschaftspolitik und Anglistik wurde sie 2014 in der Volkskunde promoviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören neben der Ökonomischen Anthropologie und Unternehmenskulturforschung auch Überlieferungsprozesse, Erinnerungskulturen, Volkskunde des 19. Jahrhunderts, maritime Volkskunde, Mensch-Tier-Beziehungen und Heimat- und Landschaftskonzepte.

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Representing the Future: Zur kulturellen Logik der Zukunft Andreas Hartmann, Oliwia Murawska

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