Die Faszination der Stadt: zum Flaneur und der Wahrnehmung der Menge

Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Neue Deutsche Literatur), Veranstaltung: Literatur in der frühen Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 19. Jahrhundert begannen einige große Städte sich von den restlichen dadurch zu unterscheiden, daß ein äußerer und innerer Urbanisierungsprozeß stattfand und aus der großen Stadt eine Großstadt wurde. Dieser Urbanisierungsprozeß bewirkte in den Menschen eine Veränderung in der Wahrnehmung, welche wiederum, so soll im folgenden gezeigt werden, eine Veränderung in den künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten forderte. An der großstädtischen Realität wird exemplarisch die Moderne erfahren, so daß sich urbane Erfahrung als die Erfahrung der Moderne schlechthin definieren läßt. Diese Gleichsetzung der Modernität mit dem urbanen Bewußtsein markiert den Beginn einer 'Literatur der Moderne'. Im Unterschied zu einer Literatur über die Großstadt (z.B. sozialer Roman), wie sie im Naturalismus anzutreffen war, versucht die Literatur der Moderne die Großstadt 'selbst zum Sprechen zu bringen', als das Produkt einer formalen Gestaltung urbaner Erfahrung und Wahrnehmung.

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