Die Feste im Nibelungenlied

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1-, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sechs große höfische Feste werden im Nibelungenlied geschildert, z.B. die Schwertleite Siegfrieds, das Siegesfest nach dem Sachsenkrieg und mehrere Hochzeiten. Die Beschreibungen überliefern stets wiederkehrende Abläufe: Zunächst werden die Einladungen übermittelt, dann beginnen die Vorbereitungen für das Fest. Der Ankunft der Gäste folgt deren feierlicher Empfang, die festliche Bewirtung, die Unterhaltung und schließlich das Beschenken der Gäste zum Abschied. Auffällig sind bei jedem der Feste der große finanzielle Aufwand und die Prächtigkeit der Ausrichtung, angefangen bei den Festgewändern über die Fülle an Speisen und die unterhaltenden Darbietungen bis hin zu den Gastgeschenken. Dabei dienen diese Feste nicht vornehmlich der Zerstreuung und geschehen nicht aus egozentrischer Prunksucht, sondern stellen im Gegenteil eine große wirtschaftliche Belastung dar, die häufig aus reiner Verpflichtung eingegangen werden muss. Allen Festen im Nibelungenlied liegt immer eine politische Motivation zu Grunde, und sie besitzen neben ihrem offiziellen häufig ebenfalls einen heimlichen Zweck. Im Folgenden soll in einem allgemeinen Teil zunächst die Funktion von Festen im Mittelalter dargestellt werden. Darauf folgt ein Abriss über den inhaltlichen Ablauf der Feste im Nibelungenlied. Nach dieser Übersicht wird auf die Motivation und den offiziellen sowie versteckten Zweck eines jeden der Feste eingegangen. Abschließend erfolgt eine nähere Betrachtung der Regeln und Rituale, die den Ablauf jedes der dargestellten Feste dirigieren.

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