Die Figur des Intriganten im bürgerlichen Trauerspiel des 18. Jahrhunderts

Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll [...] die Figur des Intriganten in ausgewählten deutschen bürgerlichen Trauerspielen des 18. Jahrhunderts untersucht werden. Diese Arbeit kann es sich nicht zum Ziel setzen, eine vollständige Darstellung des Intriganten im bürgerlichen Trauerspiel zu leisten. Exemplarisch werden deshalb Marwood aus Lessings ¿Miss Sara Sampson¿ (1755), Orsina und Marinelli aus Lessings ¿Emilia Galotti¿ (1772) sowie Wurm und Lady Milford aus Schillers ¿Kabale und Liebe¿ (1782) untersucht, da diese Stücke als Prototypen der Gattung gelten . Daneben sollen das unbekanntere Werk ¿Der Freygeist¿ (1758) von Johann Wilhelm von Brawe [...] sowie das von der Gattungstheorie abweichende Stück ¿Die Soldaten¿ (1776) von J. R. M. Lenz [...] einbezogen werden. Die in dieser Arbeit aufgestellten Thesen beanspruchen damit keine Allgemeingültigkeit für die Figur des Intriganten, sondern sollen nur eine Tendenz anhand der ausgewählten Stücke aufzeigen.[...] Bevor die einzelnen Werke analysiert werden, müssen zunächst die Begriffe ¿Intrige¿ und ¿Intrigant¿ allgemein geklärt werden. [...] Daran schließt ein kurzer Überblick über die Funktion des Intriganten im barocken Trauerspiel des 17. Jahrhunderts an, die für seine Entwicklung im 18. Jahrhundert entscheidend ist. [...] Um die Vorgehensweise und die besondere Bedeutung des Intriganten für das bürgerliche Trauerspiel verständlich zu machen, soll anschließend eine kurze soziologische Darstellung seiner Opfer, der Familie mit ihrem Wertesystem zur Zeit der Aufklärung, erfolgen. Hierbei ist zu betonen, dass die zu untersuchenden Stücke und ihre Figuren nicht als Abbildung der historischen Realität, sondern als literarische Auseinandersetzung männlicher Autoren mit der fortschreitenden Emanzipation des Bürgertums und dem neuen Familienideal des 18. Jahrhunderts verstanden werden. [...] Übergeordnetes Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, anhand der ausgewählten Texte eine Typologie des Intriganten im bürgerlichen Trauerspiel zu erstellen. Diese Analyse, die den Hauptteil der Arbeit ausmacht, wird in zwei große Komplexe aufgeteilt. Weibliche und männliche Intriganten sollen getrennt untersucht werden, da Frauenrolle und Frauenbild im 18. Jahrhundert nicht mit dem der Männer vergleichbar ist. Analysiert werden soll geschlechtsspezifisch, wie der Intrigant in Wesen und Funktion dargestellt wird. [...] Entscheidend ist hierbei, wie und mit welchen Motiven der Intrigant seine Intrige plant, durchführt [...]

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