Die Frauendarstellungen von Gönnersdorf - Erste Anzeichen eines urzeitlichen Sport?

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportgeschichte, Note: 1, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Sportwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Seminar Sportgeschichte (Hauptstudium) - Vielfältige Ansätze von Bewegungsfertigkeiten, Leibesübungen und sportlicher Betätigung auf dem Boden des heutigen Rheinland-Pfalz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Magdalénien-Fundplatz Gönnersdorf wurde im März 1968 entdeckt und großflächige Plangrabungen begonnen, die sich in mehreren Kampagnen bis 1976 fortsetzte. Die Untersuchungen erbrachten ein komplexes Siedlungsgefüge des Magdalénien. Neben zahlreichen Steinwerkzeugen, gut erhaltenen Tierknochen-Resten, Geräten aus Geweih, Knochen und Mammutelfenbein wurden insbesondere zahlreiche Statuetten gefunden. Dabei handelt es sich in erster Linie um die stilisierte Wiedergabe von Menschen, soweit erkennbar, durchweg Frauen. Diese Menschendarstellungen liegen inzwischen mit zwölf Schnitzereien aus Geweih, Knochen oder Elfenbein und mehr als 200 Gravierungen auf Schieferplatten vor. Es scheint naheliegend, in diesen gezeichneten Gruppierungen die Darstellungen bestimmter Tanzszenen zu sehen. Im Sinne Popplows gehören die Frauendarstellungen von Gönnersdorf zu den ersten Zeugnissen eines Ursprungs der Leibesübungen. Es existieren eine Vielzahl an Antworten auf die Frage nach dem Ursprung des Sport. Wie verschieden die einzelnen Theorien sind, zeigt sich u.a. in den unterschiedlichen geistigen bzw. ideologischen Positionen und in der Angabe der Quelle, aus der das einmal als Leibesübung, einmal als Sport und schließlich als Körperübung bezeichnete Phänomen entsprang. Der Frage ob diese Frauendarstellungen als erste Ansätze eines urzeitlichen Sports gedeutet werden können, soll in dieser Arbeit nachgegangen werden.

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