Die Funktion des Reichsnationalismus nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871
Autor: | Kersch, Laura Sophie |
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EAN: | 9783668150270 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Geschichte |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 01.03.2016 |
Untertitel: | "Du bist nichts, Dein Volk ist alles" |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Universität zu Köln (Abteilung für Neuere Geschichte), Veranstaltung: Denkmalskultur und Nationalidee im kaiserlichen Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Abhandlung beschäftigt sich intensiv mit der radikalen Form des Nationalismus, dem Reichsnationalismus, welcher nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871, im Zuge der sich entwickelten Aufgabe gesellschaftlicher Integration und der Suche nach einer Gestalt der Nation, eine andere Funktion als noch im Deutschen Bund verfolgte. Der Reichsnationalismus wirkte als Integrationsmoment neben dem Militarismus, der Fremdenfeindlichkeit und dem Fortschrittsbewusstsein im Kaiserreich. Die damalige Bevölkerung sah fortan das Militär als ihr Vorbild an, weshalb es infolgedessen zu einer Autoritätshörigkeit und Abwertung Anderer in der Gesellschaft kam. Diese Entwicklung des Reiches verfestigte sich auch im Stadtbild durch Kriegsdenkmäler und Kaiserstatuen. Die Denkmäler rückten die neue Form des Nationalismus in das Bewusstsein der Bevölkerung. Der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck wurde als nationale Symbolfigur vom Volk in Anspruch genommen. Durch seinen Tod nahm der Kult um seine Person extreme Ausmaße an, sodass sich ein dynamischer Prozess von der Mythisierung bis hin zur Ideologisierung abzeichnete. Einige Kritiker machten früh auf die veränderte Form des Nationalismus aufmerksam, so verachtete der Kulturhistoriker Jacob Burckhardt den vulgären Reichsnationalismus nach der Reichsgründung 1871, denn die ganze deutsche Geschichte sei "siegesdeutsch angestrichen" worden. Friedrich Nietzsche befürchtete, dass die Einigung mit der Ausrottung des "deutschen Geistes" erkauft werden würde und der deutsche Historiker Theodor Mommsen warnte vor einer drohenden "moralischen Brutalisierung".