Die Funktion von Kunst und Kultur in Theodor Fontanes Frau Jenny Treibel (1892)
Autor: | Michael Wadle |
---|---|
EAN: | 9783638291057 |
eBook Format: | ePUB/PDF |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 13.07.2004 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Berliner Fontane Fontanes Frau Frauenromane Funktion Jenny Kultur Kunst Proseminar Theodor Treibel |
13,99 €*
Versandkostenfrei
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität des Saarlandes (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Proseminar 'Theodor Fontane: Berliner Frauenromane', Sprache: Deutsch, Abstract: Theodor Fontanes Roman 'Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen find`t' erschien 1892. Er gilt als der erheiterndste und humorvollste unter Fontanes Berliner Frauenromanen und soll nach den Worten seines Autors '[...] das Hohle, Phrasenhafte, Lügnerische, Hochmütige, Hartherzige des Bourgeoisiestandpunktes [zeigen], der von Schiller spricht und Gerson meint.'1 Die schon zu Beginn des Romans als 'ein Musterstück von einer Bourgeoise'2 bezeichnete Berliner Kommerzienrätin Jenny Treibel verkörpert diesen Standpunkt. Gerson ist der Name eines luxuriösen Modesalons im Berlin der Wilhelminischen Zeit; der Name steht für den Prestigekonsum, den sich Neureiche wie Jenny Treibel leisten konnten. Schiller hingegen steht für das klassische Bildungs- und Kunstideal, welches die Kommerzienrätin für sich in Anspruch nimmt. Fontanes Gesellschaftsroman ist darauf angelegt, Jennys Schwärmereien für Poesie und Kunst als verlogene Kulturbeflissenheit zu entlarven und zu zeigen, dass es ihr in Wahrheit nur um Geld, Ansehen und Besitz geht. Doch auch im Bildungsbürgertum ist für Theodor Fontane keineswegs alles Gold, was glänzt. Das Kunst- und Kulturverständnis von Jenny Treibels Jugendfreund Professor Wilibald Schmidt muss ebenfalls kritisch beleuchtet werden. Der so sympathisch gezeichnete Schmidt ist auch geprägt von Egozentrik und Standesdünkel. 1 Brief Fontanes an seinen Sohn am 9. Mai 1888, zitiert nach Brinkmann: Fontanes Briefe, S. 425. 2 Fontane: Jenny Treibel, S. 13