'Die Furcht vor der Freiheit' von Erich Fromm. Eine Abhandlung zu Kapitel 3a

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der vorliegende Text setzt sich kritisch mit Erichs Fromm Text zur Furcht vor der Freiheit auseinander. Schwerpunkt der Auseindersetzung ist Fromms Kapitel zur Rennaissance. Es wird argumentiert, dass nicht eine Furcht vor der Freiheit ausschlaggebend für die Genese autoritärer Gesellschaftlichkeit ist, sondern die der kapitalistischen Produktionsweise immanente Tendenz, jegliche Subsistenzmittel zu zerstören. Der Freudmarxist Erich Fromm widmet sich in seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' der Charakterstruktur und der Bedeutung der Freiheit für den modernen Menschen. Fromm vertritt die These, dass der moderne Mensch, je mehr er Individuum wird und sich von den 'Fesseln der vor-individualistischen Gesellschaft' (Fromm 2014: 7) befreie, sich entweder mit der Welt in 'spontaner Liebe und produktiver Arbeit' vereine oder Bindungen eingehe, die seine Freiheit und die Integrität seines individuellen Selbst zerstöre. Das Individuum der Moderne ist für Fromm stets Produkt eines widersprüchlichen Gesellschaftsprozesses. Diesen Prozess meint er auch in den ideologischen und sozioökonomischen Entwicklungen der Reformation entdecken zu können. Gesellschaftliche Umwälzungen und Verwerfungen gingen Hand in Hand und bringen - damals wie heute - menschliche Freiheit und Autonomie mit sich, jedoch nur um den Preis der sozialen Isolation, die mithin neue Bindungen und die Unterwerfung unter eine höhere Autorität hervorbringe. In Kapitel 3a 'Mittelalterlicher Hintergrund und Renaissance' versucht Fromm den Übergang von mittelalterlichen Gesellschaften zur Renaissance und dem 'Italiener der Renaissance' (ebd. 39) zu skizzieren, dessen Charakterstruktur er als Ausgangspunkt des modernen Individuums sieht.