Die Genese der Handelsplätze an der südwestlichen Ostseeküste
Autor: | Nowak, Benjamin |
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EAN: | 9783640657001 |
Auflage: | 003 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 56 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 05.07.2010 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Archäologie, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Veranstaltung: Frühmittelalterliche Handelsplätze im Ostseegebiet, Sprache: Deutsch, Abstract: ADAM VON BREMEN beschrieb im ausgehenden 11. Jahrhundert das Emporium Wollin als die größte aller Städte, in der Händler aus allen Gegenden der Welt zusammen kamen, um ihre Waren umzuschlagen. Sie besaßen alle das gleiche Niederlassungsrecht und konnten ihrem Glauben im Privaten frei nachgehen. Wollin, das sagenumwobene Vineta, verfügte zu dieser Zeit über eine Burg, ein comes vici vetrat den Fürsten am Ort und ein 'Vulkanstopf' wies den Fremden den Weg. Im Folgenden soll versucht werden, zu ergründen, wie und unter welchen historisch-politischen wie auch ökonomisch-geographischen Voraussetzungen jene nicht-agrarischen Siedlungen entstanden sind, deren Funktion vorrangig und von Beginn an der Fernhandel war und die in der Regel im ausgehenden 10. Jahrhundert aufhörten zu bestehen. Es sind dies Orte wie Menzlin, Groß Strömkendorf, Haithabu, Ralswiek, als Sonderfall Wollin, ferner Rostock-Dierkow, Bardy-Swielubie, Truso, Birka und viele weitere, teils unentdeckte mehr. Alle diese Seehandelsplätze oder Ports-of-Trade entstanden nicht von vornherein in ihrer in historischen Quellen überlieferten Größe und Struktur; befestigt war keine von ihnen in ihrer frühesten Siedlungsphase. Überhaupt kennzeichnet sie eine auffallende Distanz zu vermutlich zeitgleichen Burgen. Es soll hier versucht werden, einige Charakteristika eines Siedlungstypes aufzuzeigen, der in dieser Form zwischen der 1. Hälfte des 8. und dem ausgehenden 10. Jahrhundert bestanden hatte. Wie entstanden diese Siedlung? Wer war daran beteiligt? Worin liegen die Gründe ihres Verschwindens gegen Ende des 10. Jahrhunderts? Nach einem knappen Einblick in die Forschungs- und Handelsgeschichte sollen einige Emporien vorgestellt und deren strukturelle Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden. In einem nächsten Schritt gilt es, Forschungsmodelle, die das Phänomen der Handelsplatzgenese erklären zu können beanspruchen, vorzustellen und zu kritisieren, um abschließend die gewonnenen Erkenntnisse zusammen zu führen und einen Erklärungsansatz anzubieten.