Die Gerechtigkeitsbegriffe von John Rawls und Martha C. Nussbaum im Vergleich

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Worin liegen die wesentlichen Unterschiede der Gerechtigkeitsbegriffe von John Rawls und Martha C. Nussbaum? Seit jeher hat die Frage nach Gerechtigkeit unzählige Philosophen beschäftigt. Ohne Zweifel gibt es viele Theorien, welche sich mit der Frage was gut ist und was gerecht ist, auseinandersetzen. John Rawls und Martha Nussbaum gehören zu den wichtigsten und prominentesten Denkern unserer Zeit bzw. des vergangenen Jahrhunderts, welche sich der Frage nach Gerechtigkeit gewidmet haben. Martha Nussbaum ist der Ansicht, dass Gerechtigkeit ein Zustand ist, welcher durchaus erreicht werden kann. Sie bemüht sich, mit Hilfe einer aristotelischen Konzeption, zu definieren, was ein gutes und gerechtes Leben ausmacht, um daraufhin dem Staat die Aufgabe zuzuweisen, dieses gute und gerechte Leben zu gewährleisten und zu fördern. In ihrer Theorie Gerechtigkeit oder das gute Leben setzt sie sich kritisch mit John Rawls' Eine Theorie der Gerechtigkeit auseinander, welche 1971 erschienen ist, und seitdem als eine der bedeutendsten Theorien der politischen Philosophie des letzten Jahrhunderts gilt. Rawls versteht sein Werk in der Tradition der Vertragstheorie und grenzt sich damit entschieden gegen den, vor allem in Amerika vorherrschenden, Utilitarismus ab. Sein Ziel ist es, eine auf Gleichheit und Freiheit der Bürger ausgerichtete Grundordnung zu entwerfen, welche einer gerechten Gesellschaft am nächsten kommt. Martha Nussbaum greift einige seiner Ideen auf und bemüht sich, diese durch kritische Analyse fortzuführen und zu verbessern. In der vorliegenden Arbeit möchte ich den Versuch unternehmen, die Gerechtigkeitsbegriffe der beiden vergleichend zu betrachten.