Die Geschichte Israels und Judas im Zeitraum von 622 bis 515 v. Chr.

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: gut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Evangelische Theologie Seminar Altes Testament), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem vorliegenden Referat beschäftige ich mich mit der Geschichte Israels und Judas im Zeitraum der sogenannten Josianischen Reform im Jahre 622 v. Chr. bis hin zur Rückkehr der Deportierten aus Babylon nach Jerusalem, die mit der Einweihung des neuen Jahwetempels gekrönt wird. Dabei werde ich auch auf die Folgen eingehen, die sich für Juda aus den sich entwickelnden weltpolitischen Veränderungen ergeben. Ich habe den zu behandelnden Zeitraum in Abschnitte untergliedert, innerhalb derer ich mich um chronologische Darstellung der Ereignisse bemühe. Zunächst gebe ich jedoch eine kurze Darstellung der politischen Situation in Israel/Juda vor der Thronbesteigung des Königs Josia. Im Jahr 722 war das Nordreich Israel von den Assyrern erobert worden und hatte damit endgültig seine Unabhängigkeit verloren. Dem Südreich Juda war es nur unwesentlich besser ergangen. Die Niederschlagung des Aufstandes in Palästina-Syrien durch den assyrischen Herrscher Sanherib im Jahre 701 hatte zur Folge, daß das gesamte Gebiet des Staates Juda besetzt wurde. Der judäische König Hiskija mußte sich unterwerfen und erhielt lediglich die Kontrolle über den Stadtstaat Jerusalem zurück; alle weiteren judäischen Gebiete fielen unter die Herrschaft philistischer Könige. Manasse, der Nachfolger König Hiskijas, betrieb eine Politik des Ausgleichs mit den Assyrern. Das ist auch der Grund für die Wiedereinführung des assyrischen Staatskultes, die gegen nicht unerheblichen Widerstand beispielsweise von Seiten der Leviten durchgesetzt wurde. Manasses Nachfolger Amon, der 641/40 den Thron bestiegen hatte, wurde bereits ein Jahr später aus unbekannten Gründen ermordet, so daß der erst achtjährige Josija die Regierung des Staates Juda antritt.