Die Geschichte der Buchpreisbindung in Deutschland

Die Buchpreisbindung ist als Ausnahme vom marktwirtschaftlichen Grundprinzip der Wettbewerbsfreiheit wohl eines der in der Öffentlichkeit am meisten diskutierten Probleme des deutschen Buchhandels. Diese bis heute umstrittene Einrichtung geht zurück auf eine Initiative kleinerer Buchhandlungen, die sich im 19. Jahrhundert aus Furcht vor zunehmender Konkurrenz finanzstarker Firmen zu einer Reformbewegung zusammenschlossen. An deren Ende stand 1888 die Einführung der Buchpreisbindung als Vereinsrecht. Trotz aller Umwälzungen blieb diese bis heute als wirtschaftsrechtlicher Sonderfall in Kraft. Die Arbeit widmet sich der deutschen Buchpreisbindung in ihrer historischen Dimension, der fundierten Rekonstruktion ihrer Entwicklung, wobei der Zeitraum von den Anfängen bis zum Jahr 1945 im Mittelpunkt steht. Es werden ihre Voraussetzungen, ihre Einführung, die Konsolidierung und Verteidigung gegen mannigfache Anfechtungen, ihre Rezeption und Rolle in der deutschen Politik und Öffentlichkeit, im Wirtschaftsleben und -recht, wie nicht zuletzt innerhalb der eigenen Branche beleuchtet. Es wird gezeigt, wie es trotz aller Bedrängungen möglich war, die Buchpreisbindung durch stetige Anpassung an die Verhältnisse zu konsolidieren und ihren Status im deutschen Wirtschaftsleben beizubehalten. Als umfassende Zeitraumbetrachtung kann sie auch Basis und Anregung für immer wieder aufflammende zeitpunktbezogene Debatten sein und widmet sich einem historischen und gleichzeitig stets aktuellen buchwissenschaftlichen und buchhändlerischen Thema.