Die Gestalt meines Herrn aus dem Psalm 110

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,7, Theologische Hochschule Friedensau (Theologische Hochschule), Veranstaltung: Spezifische theologische Fragen des AT, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gedanke vom Erwählten Gottes kommt durch die ganze Heilige Schrift hindurch. Trotz der Tatsache, dass der Name für diesen Erwählten, Messias ziemlich spät hervorkommt, stand die Erwartung dessen immer im Mittelpunkt der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Jesaja war der Erste, der das Ideal dieses zukünftigen Herrschers beschrieben hat (9,1-6; 11,1-10; 32,1-5). Unter diesen Beschreibungen nimmt Jes 11 eine zentrale Stellung, denn gerade diese Stelle enthüllt den Ursprung des erwarteten Gesalbten Gottes. Er wird wie ein Reis aus dem Stamm Isais hervorgehen. Der Prophet Jeremia stellt auch das Bild des Messias dar. Er benutzt in seiner Beschreibung bescheidene Farben im Vergleich zu Jesaja. Im großen und ganzen aber entspricht sein Gemälde dem jesajischen. In Jer 23,5.6 und 33,15.16 findet man die messianische Verheißung in all ihrer Pracht. Ein gerechter Spross, ein herrlicher König wird aus David erweckt, der den schönsten Namen tragen wird: 'Der Herr unsere Gerechtigkeit'. Hesekiel erwartet den König David selbst in der Rolle des verheißenen Erlösers (34,23; 37,24). Haggai und Sacharja sehen Serrubbabel als den Spross Davids an (Hag 2,23; Sach 3,8; 6,12). Jahrhunderte lang trug das Jüdische Volk den Glauben an diese eschatologische Gestalt. Und dieser Glaube blieb lebendig sowohl in den schwierigen als auch in den guten Zeiten ihrer Geschichte (obwohl die guten Zeiten nicht so zahlreich waren). Zur Zeit des Äonswechsels erlebt die Erwartung des Messias eine besondere Erweckung. Der Fall der Makkabäer-Dynastie, die römische Tyrannei und der Despotismus von Herodes des Großen führen dazu, dass die Lage der Hebräer sich enorm verschlechtert. Auf diesem Boden wiederlebt 'the desire of age'. Der Glaube an einen Messias-Erlöser, an einen realen Person wächst und breitet sich aus. Der erwarteten Erhofften, der ein für allemal der Herrschaft der Römer den Garaus machen wird, wird allgemein bekannt und erkannt. Über diesen Glauben zeugen Flavius Josephus und die anderen Geschichtsschreiber dieser Zeit.

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