Die Grenz- und Küstenwache Frontex. Eine kritische Betrachtung

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Jura - Öffentliches Recht / Sonstiges, Note: 1,0, Fachhochschule Nordhausen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit stellt zunächst die Behörde Frontex vor, widmet sich anschließend rechtlichen Grundlagen der EU und beleuchtet kritisch die Vorgehensweise von Frontex. Die Binnengrenzen innerhalb der Europäischen Union besitzen seit der Gründung des Schengenraums lediglich eine untergeordnete Rolle. Dagegen stellen die Außengrenzen der EU die Mitgliedsstaaten vor enorme Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die Übernahme von Sicherungstätigkeiten an den Außengrenzen obliegt der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex. Der Mittelmeerraum stellt die natürliche Grenze zwischen dem europäischen und afrikanischen Kontinent dar und damit ebenfalls eine europäische Außengrenze. Seit Beginn des Arabischen Frühlings im Jahr 2010, einhergehend mit Stürzen bestehender Regime und der Gründung neuer Regime, bildeten sich unzählige Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa. Viele Flüchtlinge wählten ihre Fluchtrouten über den Landweg und viele andere nutzten und nutzen bis heute den Seeweg über das Mittelmeer. Allein in den Jahren 2015 und 2016 nutzen 885.000 Flüchtlinge die östliche Mittelmeerroute über die Türkei nach Griechenland. Bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überwinden, ertranken von 2014 bis in die Gegenwart schätzungsweise 24.650 Menschen. Diese prekären Gegebenheiten sowie der strategische und operative Umgang der EU mit Flüchtlingen sollen im folgenden Gegenstand der Untersuchungen sein. Dabei spielt die Region der Ägäis eine immanente Rolle, auf die sich hauptsächlich bezogen wird. Auf Fluchtursachen wird nicht eingegangen. Im Vordergrund steht der Umgang der EU und ihrer Behörde Frontex mit fliehenden Menschen. Die Aktualität der folgenden Themen bedingt eine starke Orientierung der dargestellten Inhalte an Online-Medien. Somit wird hauptsächlich auf Basis von ausgewählten Agenturmeldungen, Presseberichten, Statistiken sowie EU- und Bundesdrucksachen argumentiert, um eine möglichst neutrale, aktuelle und weitgreifende Darstellung der aktuellen Geschehnisse in der Ägäis zu präsentieren.