Die Heere im Alten Orient

Das Kriegswesen der Sumerer, Akkader, Babylonier, Assyrer, Hethiter und anderer Völker die im Zeitraum von etwa 3000 v. Chr. bis 550 v. Chr. den Nahen Osten beherrschten. Neben der Darstellung von Kriegstechnik, Waffen und Befestigungsanlagen soll gezeigt werden, dass der Alte Orient - oft als "Wiege der Zivilisation" bezeichnet - auch auf militärischem Gebiet eine Vorreiterrolle einnahm. Die Verarbeitung von Bronze und Eisen als Material für Waffen, die Entwicklung des von Pferden gezogenen Streitwagens, die Belagerungstechnik und der Kampf in geschlossener Formation nahmen ihren Anfang in der altorientalischen Welt und verbreiteten sich von dort aus in die Nachbarregionen wie Ägypten oder Griechenland. Aber auch fremde Völker, wie die aus den Steppen des Schwarzmeerraums stammenden nomadischen Kimmerer und Skythen nahmen Einfluss auf die altorientalische Kriegskunst - auf sie geht die Entstehung der Kavallerie und der Waffengattung der berittenen Bogenschützen zurück. Den Höhepunkt der altorientalischen Kriegskunst stellten die straff organisierten, in Infanterie, Kavallerie, Streitwagentruppe und Pioniere gegliederten Heere der Assyrer -der "Römer des Alten Orients"- dar, mit deren Hilfe die assyrischen Könige ein Reich erschufen, das sich vom Kaukasus bis nach Ägypten erstreckte.