Die Hülle des Diebes

Ein Jahreszyklus im Leben einer Stadt. In kurzen literarischen Skizzen und surrealen Erzählungen wird hier das Bild der subjektiven Erfahrung einer Stadt gezeigt - dies ist aber nur das, was im Vordergrund passiert. Wie Einzelbetrachtungen, menschliche Gesten, zufälliges Zusammenfinden von Alltagsdingen und uralter Rituale - nichts ist das, was es für sich allein ist. Wie der namenlose Erzähler aus einer seltsamen, fernen Stadt sagt, die für ihre weißen Nesseln bekannt sind: "Menschen in der Stadt tun ihre einfachen Dinge, doch nichtsdestotrotz können sie sich geborgen fühlen im Innern eines höheren Rituals. Irgendwas ist. Durch die Passage sieht man sie kommen und man sieht sie wieder gehen. Gibt es Städte? Kern oder Hülle unserer Geister im Innern?" Und so, in einer Sprache, die immer wieder zwischen suggestiver Schlichtheit und einer verdächtigen Konstruiertheit balanciert, wird hier an allen Ecken nach eben jenem Faden gesucht, der die Dinge und Welten zusammenhält - und wo er gesponnen wird.

Erst in der späteren Jugend, mit 15 Jahren, hat der Autor mit dem Schreiben begonnen. Waren dies anfangs noch kleine Skizzen, die schlichtweg dazu dienten die, wie man in so einer Zeit gerne sagt, "Dämonen" einer komplizierten Kindheit und Jugend zu bändigen, so wuchs mit der Zeit zwischen den Zeilen daraus mehr. Das erweiterte, kodierte Traumtagebuch entledigte sich seiner rein biographischen Last, stieß auf den seit Kindertagen verehrten Salvador Dali, den "alten" Surrealisten um Breton als auch (nun Student für Literaturwissenschaft in Paderborn) auf den modernen osteuropäischen Surrealismus von Laszlo Darvasi und Herta Müller und schließlich auf Henry Miller, Burroughs und Thompson. Anfangs noch (zu Zeiten der ersten Publikation "Catoblepas") noch ein schwer bezähmbarer Stil, entwickelte der Autor in der Folgezeit seinen ganz besonderen eigenen Stil, der sich aus der Technik des assoziativen (wenn durchaus etwas gesteuerten) Stream-of-Conciousness, surrealen, ausladenden Bildern und schlichtweg einem Hauch melancholischen Humors zusammensetzt. Nicht leicht zugänglich, im Verstehen mehr an den Filmen David Lynch und den Bildnis Dalis angelehnt als an anderer Literatur, ist es selten mit einem einmaligen Lesen getan. Doch wem es gefällt sich unter die Oberfläche von Texten zu begeben, auf der Suche nach eben diesem, oft in der Lyrik gesuchten "Unsagbarem", der wird sich in den, an Finsterem aber auch einigen Lichtflecken nicht armen Texten von Christian Mauck (früher mit dem Alias-Zusatz "Se-Laika") womöglich beängstigend wohl fühlen. Und wenn nicht - hey, so haben sie immerhin einem armen Autor den nächsten Kaffee spendiert! Nun ziehen sie gefälligst los und kaufen sie eins! (Anm. des Autors)

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