Die Hungerkrise von 1845/46 im Großherzogtum Baden

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Historisches Institut), Veranstaltung: Prosminar: Das Großherzogtum Baden zwischen Revolution und Reichsgründung, Sprache: Deutsch, Abstract: "ich habe selbst gesehen, wie da im Hungerfieber liegt eine Mutter, neben ihr Kinder in solcher Schwäche, dass sie nicht mehr aufstehen können vom Lager des Jammers, wie dort ganze Familien kaum das ärmliche Bett verlassen, weil sie ohne Heizung, Nahrung und Arbeit, dort noch am leichtesten den Mangel überstehen zu können glauben, ich habe an Ort und Stelle gehört, wie vor Hunger die Kinder geschwankt in der Schule, in welche sie ohne Schuhe und Strümpfe durch tiefen Schnee aus ihren Zinken gewandert, wie Bettler vor der Thüre erschöpft umgesunken, wo sie den Bissen für ihren Hunger erwartet...¿ (Prof. Dr. Buß in: Karlsruher Zeitung. Nr. 69 v. 31. März 1847) Dieses Zitat vom Professor für katholisches Kirchenrecht Franz Josef von Buß, beschreibt wohl am besten den Notstand der badischen Bevölkerung und die Charakteristika der Versorgungskrise von 1846/47, nämlich Hunger und Armut. Im Folgenden soll nun die Hungersnot von 1846/47 am Vorabend der Revolution beschrieben werden, ihr Verlauf, ihre Ursachen und die zahlreichen und teilweise gescheiterten Versuche diesen Notstand zu bewältigen. Da unmittelbar nach der Krise die Märzrevolution 1848 einsetzte, soll auch kurz auf die Frage, ob die Revolution von 1848/49 durch eben diese Hungerkrise ausgelöst wurde, eingegangen werden.