Die Integration von Theorie und Methode in der Netzwerkforschung

Die Netzwerkforschung wurzelt auf unterschiedlichen Theoriesträngen, und ebenso wenig kann von der Methode der Netzwerkanalyse gesprochen werden. Theorie und Methode haben gemeinsam, dass sie die Struktur von Beziehungen als Erklärung heranziehen. Wie aber die Passung von Methode und Theorie vorgenommen wird, wie beides aufeinander bezogen ist und welche Probleme dabei auftreten, ist Gegenstand des Buches. Beispielhaft werden diese Fragen an allen Beiträgen aufgezeigt. Diese reichen von Bourdieus Habitus- und Feldtheorie bis zum Methodologischen Individualismus zur Erklärung von Netzwerkstrukturen. Bei den methodischen Fragen reicht das Spektrum von der Messung von Zentralität, dem Umgang mit fehlenden Werten bis hin zu Divergenzen zwischen Akteursperspektive und Netzwerkstruktur. Inhaltliche Schwerpunkte finden sich bei Organisation und Raum sowie Schule und Wissen.

Marina Hennig, PD Dr. rer. soc., ist Projektleiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung in dem DFG Forschungsprojekt 'Versuch einer empirischen Rekonstruktion der Habitus- und Feldtheorie von Bourdieu durch die Netzwerkanalyse'. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Soziale Netzwerkanalyse, Sozialstrukturanalyse, Empirische Sozialforschung, Mikrosoziologie, Familie.
Dr. Christian Stegbauer ist Privatdozent für Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.