Die Interdependenz zwischen Narration und Attraktion in 'Chelovek's Kinoapparatom' (1929)

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 2, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1929 erschienene Film Chelovek's Kinoapparatom (deutsche Übersetzung: Der Mann mit der Kamera) des sowjetischen Regisseurs Dziga Vertov gilt als einer der herausragendsten Filme des Avantgarde Kinos der 1920er Jahre und soll als Analysegrundlage für die vorliegende Arbeit dienen. Der Film ist ein Meisterwerk der Montagekunst und zeigt dokumentarisch einen Tagesablauf in einer russischen Stadt. Es soll herausgearbeitet werden, wie sich die Beziehung zwischen Narration und Attraktion im Film darstellt und ob der Film tat-sächlich rein mit Attraktionselementen arbeitet und somit narrative Strukturen ausklammert. Theoretische Grundlagen dienen hierbei als Einstieg. Im Zuge dessen soll zunächst versucht werden, einen groben Überblick über den theoretischen Diskurs um Narration und Attraktion im Film zu geben, um sich anschließend auf den Forschungsansatz Tom Gunnings zu konzentrieren. Dieser prägte den Begriff des Cinema of Attractions und erläutert in seinem Essay genauer, worin die Attraktion im Film des frühen 19. Jahrhunderts bestand. Er erläutert dabei, dass die Attraktion auch im weiteren Verlauf der Filmpraxis nicht verschwindet. Wie sich die Attraktion also in späteren Filmen zeigt, soll anschließend untersucht werden. Der zweite Teil der Arbeit stellt die Analyse des Films Chelovek's Kinoapparatom dar. Zunächst soll die Struktur grob skizziert werden und dann versucht werden zu zeigen, worin die Attraktion im Film besteht. Obwohl der Film auf den ersten Blick die Attraktion in den Vordergrund stellt, lassen sich narrative Elemente finden. Diese sollen unter Gliederungspunkt 3.3. herausgearbeitet werden. Des Weiteren soll vor allem der Montage besondere Bedeutung zugemessen und anhand dieses Stilmittels veranschaulicht werden, in welcher Beziehung Narration und Attraktion im Film stehen. In einem letzten Schritt erfolgt eine Betrachtung der Ergebnisse und ein Ausblick auf mögliche Anschlussforschungen zum Thema.