Die Interpretation des Gedichtes 'Sexuelle Aufklärung ' von Ludwig Thoma mit der Methode der Struktur-Funktions-Analyse

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: bestanden, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Gedicht besteht aus einer Überschrift und vier Textblöcken bzw. vier Strophen. Die Überschrift hat einen Bezug zum Gedicht. Sie stellt eine Zusammenfassung und das Thema des Gedichtes dar. Das Gedicht hat eine geradzahlige Anzahl von Strophen und eine geradzahlige Anzahl von Versen im Gesamten und in jeder einzelnen Strophe. Die Strophenstruktur ist AAAA. Die graphische Struktur jeder Strophe wiederholt sich bei jeder Strophe. Deshalb entsteht kein Kontrast und keine Spannung auf der graphischen Ebene dieses Gedichtes. Jede Strophe hat vier Verse. Die Verslänge ist graphisch betrachtet relativ gleic h. Nur die Zeile sechszehn, der dritte Vers in der vierten Strophe, weist einen längeren Vers auf. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Lesers auf das Wort 'theoretisch' am Ende dieses Verses gelenkt, welches er mit der Überschrift in Beziehung setzen kann. Insgesamt hat das Gedicht sechszehn Verse. Alle Strophen des Gedichtes haben das Reimschema a b a b. Es handelt sich hier um Kreuzreime. In jeder Strophe kommen zwei Endreime vor: 'begraben' / 'haben', 'Unterricht' / 'Licht', 'Güte' / 'Gemüte', 'Geistesnacht' / ' gedacht', 'Professer' / 'Messer', 'Magd' / 'Jagd', 'ästhetisch' / 'theoretisch', 'entfernt' / 'gelernt'. Jeder Endreim hat immer ein und denselben Stammvokal. In der ersten Strophe hat der erste Endreim den neutralen Stammvokal 'a' ('begraben' / 'haben') und der zweite Endreim den hellen Stammvokal 'i' (Unterricht' / 'Licht'). Das bedeutet am Versende wechseln sich klanglich neutrale Töne ('begraben' / 'haben') mit klanglich hellen Tönen ('Unterricht' / 'Licht') ab. Insgesamt kommen in der ersten Strophe meistens klanglich helle Töne ('Kinder' / 'dies') vor. Aber man findet auch klanglich dunkle ('Und' / 'nun') und klanglich neutrale Töne ('alte' / 'das'), welche allerdings in der Minderheit sind. [...]