Die Kaiserkrönung Karls VI. vor dem Hintergrund des spanischen Erbfolgekrieges

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Trier (Fachbereich III - Neuere Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Kaiserliche Einzüge, Sprache: Deutsch, Abstract: Der spanische Erbfolgekrieg stellt die 'seit Jahrzehnten absehbare und sich mit der epochalen Entscheidung über die französische Hegemonie in Europa verknüpfenden Konflikt um die spanische Erbmasse nach dem Aussterben des spanischen Hauses Habsburg' (Duchhardt: Altes Reich und europäische Staatenwelt) dar und man kann bei der Betrachtung 'ohne Übertreibung von einem Weltkrieg sprechen' (Bérenger: Die Geschichte des Habsburgerreiches). Vor dem Hintergrund dieses ganz Europa betreffenden Konfliktes stirbt am 17. April 1711 Kaiser Joseph I. ohne männlichen Nachkommen. Einziger möglicher Nachfolger ist sein jüngere Bruder Karl, der als König von Spanien versucht, sein Land vom testamentarischen Erben der spanischen Krone, Philipp von Anjou, zurück zu gewinnen. Ihm bietet sich dadurch auch die einmalige Chance, das Reich von Kaiser Karl V. wiederherzustellen, indem er die Kronen Spaniens und des Heiligen römischen Reiches auf sich vereinigt, die Auswirkungen für das europäische Mächtesystem sind leicht absehbar, es liefe auf eine Dominanz des Hauses Habsburg hinaus. Karl nimmt die Herausforderung an und stellt sich der Wahl zum römischen Kaiser, die die Hoffnungen auf eine Rückgewinnung Spaniens und die Errichtung eines habsburgischen Großreiches zerschlagen sich jedoch noch vor der Wahl, da Karls wichtigster Verbündeter, England, mit Frankreich einen Vorfrieden abschließt.