Die Kriegslyrik Theodor Körners auf Liedpostkarten im Ersten Weltkrieg
Autor: | Garmatter, Miriam |
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EAN: | 9783656581178 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Musik |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 144 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 07.02.2014 |
Untertitel: | Gestalten ¿ Hintergründe ¿ Wirkungen |
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Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Osnabrück (Musikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung "Das Volk steht auf, der Sturm bricht los: Wer legt noch die Hände feig in den Schoß?" Diese zwei Verse aus dem Werk Theodor Körners mögen beim Leser ganz konkrete Assoziationen wecken. Jeder, der sich mit der Zeit des Nationalsozialismus befasst hat, kennt das Zitat am Ende der Sportpalastrede des Propagandaministers Joseph Goebbels (Nun, Volk, steh¿ auf/ und, Sturm, brich los!). Diese Rede wurde zu einem Zeitpunkt gehalten, da der Krieg für die Deutschen nach der vernichtenden Niederlage bei Stalingrad im Winter 1943 bereits als verloren gelten konnte. Auch wenn nicht jeder dies als Tatsache hinzunehmen bereit war und viele lieber weiterhin an einen erfolgreichen Kriegsausgang glauben wollten, wirkte sich die katastrophale Situation an der Ostfront insgesamt sehr negativ auf die Stimmungslage und die Kriegsbegeisterung der Deutschen aus. Der damalige Reichspropagandaminister Joseph Goebbels versuchte der Kriegsmüdigkeit entgegenzuwirken und die deutsche Bevölkerung zum weiteren, aufopferungsvollen Einsatz für das Vaterland zu mobilisieren. In diesen Kontext ist seine berühmt gewordene ¿Sportpalastrede¿ einzuordnen. Über 109 Minuten schwor der Redner die Anwesenden auf die Notwendigkeit des ¿totalen Krieges¿ ein und rief damit frenetischen Jubel und ekstatische Zustimmung hervor. Goebbels schloss seine Rede mit folgendem Appell an das deutsche Volk: Der Führer hat befohlen, wir werden ihm folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Sieg geglaubt haben, dann in dieser Stunde der nationalen Besinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlusskraft aufbringen, alles seinem Dienst unterzuordnen. Das ist das Gebot der Stunde. Und darum lautet von jetzt ab die Parole: Nun, Volk, steh auf, und Sturm, brich los! Mit dieser eingängigen, motivierenden Parole knüpfte der nationalsozialistische Propagandist an die Lyrik der Befreiungskriege von 1813-1815 an. Goebbels Losung stellte eine nur leicht variierte Version der ersten Zeile des eingangs zitierten Gedichts ¿Männer und Buben¿ von Theodor Körner dar. Körners Gedicht von 1813, das wenig später von Weber vertont wurde, gehört zu den populärsten Texten aus der Zeit des Kampfes gegen die französischen Besatzer. Es findet sich in Körners bekanntester Gedichtsammlung ¿Leyer und Schwert¿ zwischen weiteren Kriegsdichtungen und wurde vielfach nachgedruckt.