Die Kunst-Leben-Problematik der Jahrhundertwende

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Italienische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der Arbeit ist Folgendes: Die Kunst-Leben-Problematik der Jahrhundertwende soll am Beispiel von Thomas Manns 'Tonio Kröger' untersucht werden und dabei mit den Thesen Münchs zur deutschen Kultur der Moderne aus seinen Kapiteln 'Aktivismus' und 'Rationalismus' in Beziehung gesetzt werden. Insofern wird also ein theoretischer Text mit einer konkreten literarischen Umsetzung und Kulturepoche abgeglichen, wie dies im Rahmen des Masterseminars 'Religiöse Ethik und Kultur der Moderne', in dessen Zusammenhang diese Arbeit steht, häufiger praktiziert wurde. Im Hinblick auf die verwendete Forschungsliteratur geht es ihr inhaltlich vor allem darum, neben den zwei Primärtexten von Münch und Mann, gängige und einflussreiche Interpretationen der Novelle mit allgemeiner Literatur zur Jahrhundertwende und zur Biografie von Thomas Mann zu kombinieren. Auf dieser Grundlage kann die Erzählung dann mit dem zeithistorischen Kontext und dem theoretischen Text von Münch in Beziehung gesetzt werden, auch wenn eine solche Betrachtung (zu Münch) bisher in der Forschung noch nicht vorgenommen wurde. Die Arbeit erweitert dabei auch die Ergebnisse, die bereits rudimentär schon in einer ersten, eigenen wissenschaftlichen Hausarbeit am Gymnasium zur Kunst-Leben-Problematik erlangt werden konnten und stellt sie in einen neuen Zusammenhang. Die Arbeit möchte der Leitfrage nach der Kunst-Leben-Problematik in der Novelle in Beziehung zu Münchs Kapiteln dabei in folgender Weise nachgehen: Zunächst soll allgemein auf die Epoche der Jahrhundertwende im Zusammenhang mit Münchs Thesen eingegangen werden. Im Anschluss wird dann 'Tonio Kröger' genauer betrachtet. Dabei soll in 3.1 zunächst einmal die Künstlerproblematik im Werk nachvollzogen werden. In 3.2 wird die Novelle dann im Kontext der Kunstströmungen und Philosophie der Zeit untersucht, wobei auch nach einer politischen Dimension gefragt werden soll. In 3.3 wird die autobiographische Dimension von Mann und Tonio Kröger im Fokus sein. Zuletzt soll dann noch mit der ethnischen Dimension eine alternative Lesart in Kapitel 3.4 besprochen werden. Daran schließt sich ein Fazit und ein Ausblick zum zeitlosen und besonderen Charakter der Novelle im Zusammenhang mit Münchs Thesen an.

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